Auch in diesem Jahr fanden sich zahlreiche SEOs und Online Marketer zusammen, um beim SEO Day den zahlreichen Vorträgen bekannter Größen aus der Szene zu lauschen.
Ich muss gestehen, dass dieser SEO Day mein erster war. Was ich mitnehmen konnte und welche positiven wie auch negativen Dinge es gab, werde ich in diesem Recap zusammenfassen.
(Ironie) Vorab möchte ich mich beim Land NRW (oder wer auch sonst immer für den Straßenbau verantwortlich ist) bedanken, dank euch habe ich für die Strecke von meiner Haustür bis zum Stadion nach Köln nicht 40 Minuten benötigt, sondern mehr als das Doppelte. Danke! (/Ironie)
Aus diesem Grund kam ich erst kurz nach 9 Uhr zum SEO Day und durfte erfreut feststellen, dass der Beginn aus organisatorischen Gründen etwas verschoben wurde (zu Deutsch: Ich habe keine Ahnung, warum alles später anfing, kam mir aber zugute).
Schnell konnte ich noch ein Croissant schnappen und einen heißen Kaffee runterkippen – übrigens: Beim SEO Day verhungert definitiv keiner! An jeder Ecke gab es Süßigkeiten und kleine Leckereien – so muss das sein. Zuckerschock, ich komme!
Inhalt
Wie stark unterscheidet sich eigentlich SEO mittlerweile auf Mobile, Desktop und anderen Geräten?
Referent: Marcus Tober (Searchmetrics)
Den ersten Vortrag, den ich besuchte, war von Marcus Tober, dem Gründer der Searchmetrics-Tools.
Er widmete sich einem sehr interessanten Thema: Marcus referierte in seinem Vortrag darüber, wie unterschiedlich stellenweise die Suchergebnisse auf verschiedenen Geräten sein können.
Am Beispiel kicker.de zeigte er, dass diese auf dem Desktop zu „Leverkusen“ auf Platz 4 in den SERPS bei Google ist, jedoch bei der mobilen Suche „nur“ auf Platz 14 zu finden ist. Daraus lässt sich logischerweise der Rückschluss ziehen, dass sich die jeweilige Suchintention der Nutzer in Abhängigkeit des genutzten Gerätes unterscheidet.
Auch interessant: Auf jedem Gerät werden unterschiedliche W-Fragen gestellt. So suchen besonders viele auf dem Handy z. B. nach Hilfestellungen zu Sodbrennen und anderen Krankheitsthemen, während auf dem Desktop nach W-Fragen wie z. B. „Was soll ich studieren?“ gesucht wird.
Es ist daher wichtig, die Suchintention der Nutzer zu hinterfragen und zu wissen, ob diese mobil oder auf dem Desktop die Informationen suchen.
Auch zeigte er, dass im Schnitt auf der ersten Seite bei Google nur 8,8 organische Suchergebnisse angezeigt werden (der Rest sind dann Bilder, News o. Ä.), während mobil in den TOP 10 immerhin 9,2 organische Suchergebnisse im Schnitt zu finden sind.
Über AMP konnte er Folgendes herausfinden: Viele Websites mit AMP ranken bereits sehr gut und haben zahlreiche TOP-Platzierungen. AMP bedeutet aber nicht per se, automatisch bessere Rankings einzufahren. Ebay hat in den USA auf AMP umgestellt und konnte noch keine besseren Rankings verzeichnen, was womöglich daran lag, dass die vorherige Seite bereits sehr gut mobil-optimiert war. Mega spannende Auswertung!
11 konkret umsetzbare SEO-Tipps – für jeden etwas dabei!
Referent: Tobais Fox (verdure.de)
Eines muss man Tobias Fox lassen: Er ist wirklich ein sehr guter Redner und konnte mit wirklich sehr viel Elan überzeugen. Auch wenn ich viele Tipps in seinem Vortrag schon kannte, konnte ich zwei SEO-Tools mitnehmen:
1.) https://uptimerobot.com/ : Mit UptimeRobot.com kann der Nutzer (kostenfrei bis zu einer gewissen Größe) seine Website auf Fehler wie z. B. Änderungen des Status-Codes, Ladezeiten usw. überwachen.
2.) mousflow.de: Mit dem Tool Mousflow können angeblich präzise Usability-Analysen gemacht werden, wie z. B. Live-Mitschnitte von Besucherverhalten, die im Videoformat anzeigen, wie sich die Besucher verhalten. Datenschutzrechtlich nicht ganz ohne, trotzdem ein sehr heißer Tipp dieses Tool.
Strukturierte Daten (schema.org) einfach und schnell implementieren – mit dem Google Tag Manager.
Referent: Eoghan Henn (searchviu.com)
Bisher baue ich Schema.org bei WordPress-Website über div. Plugins ein, wie z. B. das Plugin „Markup (JSON-LD) structured in schema.org“. Mit dem Tag Manager von Google können diese strukturierten Daten ebenfalls eingebaut werden.
Schema.org ist eine Art Wörterbuch für strukturierte Daten, mit denen man verschiedene Informationen übermitteln kann. Schema.org gibt es nicht nur für Websites, sondern findet auch Verwendung in E-Mails und in anderen Bereichen.
Damit Schema.org funktioniert, benötigt es eine Art Sprache, wie z. B. JSON-LD, damit diese von bspw. Google gelesen werden kann. Wichtig: Einige Suchmaschinen wie Bing beispielsweise können JSON-LD noch nicht ganz auslesen und spielen daher viele Informationen nicht aus.
Übrigens: Einen interessanten Blogbeitrag zum Thema „How to implement hreflang with Google Tag Manager“ findest du hier und die Slides zum Vortrag gibt es hier:
Vortrag: Mikroprozesse im SEO – Schritt für Schritt zum Erfolg.
Referent: Jens Fauldrath (get:traction)
Ich denke, jeder in der SEO-Szene kennt Jens Fauldrath von seinen zahlreichen Vorträgen wie auch von seinem Podcast. Jens kann wirklich sehr gut präsentieren. Auf einer seiner ersten Folien war ein Bild von seiner Tochter zu sehen „Das hier ist meine Tochter, dies wird das schönste sein, was ihr in meiner Präsi sehen werdet“ war schon ziemlich cool gewesen. Nun zum eigentlich Vortrag (in Stichpunkten, schneller konnte ich nicht alles erfassen):
– SEO wird günstiger, wenn das System Einstellungen zulässt: Hierbei ging es um bekannte CMS-Systeme (ich möchte keine Namen nennen), auf denen man nicht ohne Weiteres wichtige SEO-Grundeinstellungen vornehmen kann, wie Noindex, canonical, Title usw. Wenn bei der Optimierung so etwas zunächst noch ins System programmiert werden muss, ist die gesamte Optimierung logischerweise deutlich teuer.
– Ständiges Monitoring: Bei großen Websites mit zahlreichen Mitarbeitern können sich schnell Änderungen und Fehler einschleichen. Wenn die Rankings weg sind, ist es zu spät. Wichtig ist es, Fehler (wie z. B. fälschliches Setzen von Noindex) sofort zu erkennen und nicht erst beim Einbruch der Trafficzahlen. (siehe Tool aus Vortrag 2 „Uptimetobot.com“)
– SEO Tools: Jens zufolge empfehlt es sich immer, die Google Search Console anzuschauen. Das Tool ist kostenlos und liefert wertvolle Daten, z. B. auch bei Rankingverlusten: Verlierst du zu einem Keyword Plätze, wie von Platz 1 auf Platz 4 oder 5, kann das extrem schmerzhaft sein. Deshalb sollten die Rankings auch über die Search Console ständig analysiert werden. (Dass die Search Console absolute Pflicht für jede Optimierung ist, muss ich hier wohl nicht gesondert erwähnen ;-))
Der 1&1 Digital Guide – Learnings aus 1,5 Jahren Content Marketing und wie organische Klickraten von >50% wieder möglich sind.
Referenten: Maik Metzen und Nicolas Huber
Die Jungs von Performics und 1&1 stellten vor, wie sie es geschafft haben, über eine groß angelegte Content- und SEO-Strategie einen enormen Traffic-Zuwachs für die Domain https://hosting.1und1.de/digitalguide/ zu generieren.
Hintergrund: 1&1 wollten die Ausgaben über die Paid Ads bei Google herunterfahren und dafür gleichwertigen Traffic über die kostenlosen organischen Suchergebnisse erzielen. Als Traffic-Quelle entschieden sie sich daher für eine Mischung aus Content Marketing und SEO.
In ganzen 18 Monaten wurden 5.800 Artikel in fünf Sprachen geschrieben und in 150 Ländern veröffentlicht (alles online über die Domain). Eine Redaktion aus 28 Leuten beschäftigt sich bei Performics ausschließlich mit der Erstellung von neuen Inhalten für 1&1. Die Redaktion schreibt im Schnitt 400.000 Wörter pro Monat.
Ergebnis: Es wurden 5 Millionen Euro SEA Budget über die Content-Marketing- und SEO-Strategie eingespart. Na, das hat sich dann wohl wirklich gelohnt.
Interessant wäre es gewesen, wie die Redaktion auf Ideen für neue Artikel kommt. Wie wird der Redaktionsplan gemanagt und noch viele weitere Fragen, die leider offenblieben. Ich kann das natürlich verstehen, dass solche geheimen Details nicht einer großen Masse bekanntgemacht werden.
Links, die echten Traffic generieren und dessen Auswirkungen auf die Rankings.
Referent: Mario Jung (reach-x.de)
Endlich mal ein Vortrag zum Thema Backlinks!!!
Mario hat in seiner Präsentation darüber gesprochen, warum man nicht nur auf seiner eigenen Website optimieren sollte, sondern auch die linkgebende Seiten optimieren muss. Ein super interessanter Denkanstoß. Ein Link, der oft angeklickt wird, bringt Traffic und solche Links sind natürlich immer mehr Wert als ein Link, der irgendwo auf einer nahezu unsichtbaren Unterseite auf einer Website vergammelt.
Mario stellte verschiedene Möglichkeiten zur Optimierung bestehender Links vor:
- Wenn du Backlinks kaufen solltest, versuche den Text immer selbst zu liefern. Optimiere dabei den Text nach allen wichtigen SEO-Kriterien und erstelle bloß keinen 400-Wörter-Schrott-Text. Nein, wertvoller Content mit Zwischenüberschriften, Grafiken, Videos, wertvollen Informationen, die auch eine Lösung für den Nutzer anbieten. Schreibe den Text so gut, als würdest du diesen auf deiner eigenen Seite veröffentlichen.
- Versuche den Linkgeber als Partner anzusehen und nicht nur als Mittel zum Zweck. Du siehst grobe Fehler, die wertvolle Rankings kosten können? Weise den Publisher darauf hin. Wenn seine Seite gut rankt und Traffic generiert, steigt auch die Chance, dass du mehr Traffic über den platzierten Link erhältst.
- Über diese Strategie erhältst du oftmals vergünstigte Preise für einen Link, wenn du dich kooperativ und hilfsbereit zeigst.
- Damit der Link in einem Artikel häufiger geklickt wird, kann dieser farblich hervorgehoben werden und/oder möglichst weit oben im Artikel zu finden sein. Auch helfen farbliche Boxen dabei, die Klicks der User anzuziehen.
- Indirektes Linkbuilding: Baue kleine Links wie Forenlinks auf die Seite, wo sich der Link zu deiner Zielseite befindet, damit die Chancen steigen, mehr Traffic sowie bessere Rankings für den Linkgeber zu erreichen. Du profitierst davon, dass dadurch mehr Leute auf die Seiten kommen und hoffentlich deinen Link zur Zielseite anklicken (diese Strategie lässt sich noch weiter ausbauen). Deine Konkurrenz sieht diese Taktik in der Regel nicht.
- Satelliten-Seiten nur erstellen, wenn diese hochwertig sind und echte Informationen liefern – wie eine echte Website / Themenportal eben. Solche Seiten haben den Vorteil, dass deine Konkurrenz einen Link von deiner Satelliten-Seite nicht bekommen kann…
Raus aus der SEO-Filterblase – auf Basis von Umfragen & Daten schauen wir von außen auf Google und SEO. Referent:
Johannes Beus (sistrix.com)
Da habe ich mir wohl beim Mittagessen zu viel Zeit gelassen, denn leider bin ich etwas zu spät zum Vortrag von Johannes Beus gekommen.
Er hatte über Google Survey eine Umfrage mit bestimmten Fragen an verschiedenen Zielgruppen gerichtet, z. B: „Welche Google-Produkte nutzen Sie regelmäßig?“ usw. Wenn du dich für die Ergebnisse interessiert, findest du einen (leider nur kleinen) Auszug hier.
9 Online-Marketing-Kniffe, die Deinen Umsatz sofort steigern können.
Referent: Julian Dziki (seokratie.de)
Falls jemand vermutet, dass in diesem Vortrag nur ein paar oberflächliche Tipps rausgehauen werden, liegt falsch. Julian hatte sich wirklich Mühe gemacht und einige schöne, wenn mir auch einige schon bekannt waren, Tipps gegeben.
– Pflastere deinen Title und Meta Description nicht mit Keywords voll: maximal zwei Keywords im Title und dann einen USP (Alleinstellungsmerkmal) oder Emotionen einbauen im Title und in der Description.
– Vermeide immer Keyword-Kannibalisierung. Optimiere immer eine URL auf ein bestimmtes Keyword(-Set) und nicht mehrere URLs auf dieselben Keywords.
– HTTPS, Mobil und Ladezeiten sind enorm wichtig. Beispiel: 100 ms längere Ladezeiten kosten Amazon 1 % Umsatz (1 % Umsatz bei Amazon ist eine Menge…)
– Gütesiegel: Verwende für deinen Shop Gütesiegel als Trustelement. Laut Statistik sind zwei Siegel eher vertrauenswürdig als drei oder vier Siegel. Mehr dazu auf https://www.elaboratum.de/studie-guetesiegel-online-shops/
– Alleinstellungsmerkmal bei Shops ist NICHT „Günstig, TOP-Service und beste Qualität“. Diese USPs gibt jeder an. Sei einzigartig! Was macht deinen Shop besonders? Z. B. Größter Shop innerhalb einer Region, Vielzahl an glücklichen Kunden, Award-Gewinner/Auszeichnungen, Bestpreisgarantien u. v. m.
– Nutze Pinterest: 87 % der User auf Pinterest haben angegeben, über Pinterest schon einmal auf einen Shop gekommen zu sein und dort auch etwas gekauft zu haben.
– Pflege deinen Content auf deiner Website: Lösche alte Inhalte und optimiere stets bestehenden Content, um deine Ranking-Chancen zu verbessen.
– Falls du Google Adwords verwendest, solltest du dich mit dem Thema RLSA (Remarketing) beschäftigten, da diese Form dir günstigen Traffic einbringen kann. Hier ist ein guter Artikel zu diesem Thema.
Content Audits – Inhalte datenbasiert optimieren.
Referentin: Mareike Doll (luna-park.de)
Mareike Doll referierte darüber, wie Content Audits dabei helfen, Websites für die Suchmaschinen zu optimieren.
Sie brachte ein Beispiel aus der Praxis gleich mit: Sie betreute den Relaunch und die Optimierung der Website von hochschwarzwald.de. Über das Erstellen einer Excel-Liste mit allen bestehenden URLs der Website wurden Duplicate Content erkannt, neue Themen abgeleitet, URLs ohne Traffic entdeckt und eine neue Keyword-Strategie abgeleitet.
Ich hätte mich hier mehr über Details bezüglich der Erstellung und Recherche nach neuen Themen gefreut, leider war die Zeit zu knapp, um hier ins Detail zu gehen bei so einem komplexen Thema.
Next Level Trafficanalysis.
Referent: Jens Altmann (gefruckelt.de)
Jens ist Vollblut-Programmier! Mit meinen eher beschränkten Programmierer-Skills hatte ich leider gegen Ende etwas Schwierigkeiten, so schnell mitzukommen.
Hier eine kleine Zusammenfassung:
– Die Daten der meisten Traffic-Analyse-Tools sind ungenau
– Warum? Boots und Browser-Erweiterungen verhindern oder manipulieren deine Traffic-Daten
– Interessante Statistik: Laut https://www.incapsula.com/blog/bot-traffic-report-2016.html sind über die Hälfte deiner Besucher eigentlich nur Bots.
– Mittels Loganalyse kannst du sehen, welche Bots deine Website besuchen
– ELK STACK ist eine Logfile-Management-Plattform, mit der du deine Log-Files korrekt analysieren kannst (mehr dazu gibt es hier).
Einfach gefunden. Schönere Google-Rankings durch herausragende Inhalte.
Referent: Rene Dhemant (rene-dhemant.de)
Der beste Speaker an diesem Abend: Rene konnte mit seiner humorvollen Art das Publikum sehr begeistern und hat berechtigterweise Bestnoten für seinen Vortrag erhalten.
In seiner Präsi ging es darum, warum gute, relevante Texte so wichtig sind für Rankings.
– Google ist eine Textsuchmaschine
– Bedeutung von Texten für uns Menschen:
- Macht (Machtverhältnisse werden immer schriftlich festgehalten, z. B. mittels Vertrag)
- Besitz
- Organisation (Termine schriftlich festhalten usw.)
- Wahrung (Traditionen, Überlieferungen, Sprachen, Forschung u. v. m. wird durch Texte gewahrt und weitergegeben)
– Bedeutung von Texten für Google:
- Autorität (Macht)
- Rankings (Besitz)
- Organisation
- Wahrung (Google Updates, Filter u.v.m.)
– Das geschriebene Wort ist für uns Menschen wie auch für Google extrem wichtig.
– Schreibe nicht für Google, sondern immer für Menschen (SEO-Texte gibt es nicht)
– Gute Texte für Menschen haben Regeln, z. B. Educate first, sale later!
– Google selbst bewertet die Qualität eines Textes anhand von 23 Fragen. Ist dein Text qualitativ gut, hast du auch gute Ranking-Chancen
– Gute Texte sind gut lesbar und strukturiert: Achte auf Kontrast, Schriftgröße >18px, Absätze, Zwischenüberschriften usw.
SEO Battle – Zwei SEO-Urgesteine packen aus.
Referent: Maximilian Muhr
Ryanair ist nicht gerade die beliebteste Airline zurzeit, aber jetzt haben sie sich auch noch bei der SEO-Szene unbeliebt gemacht. Der Speaker Christian Tembrink saß in Spanien fest. Da sein Flug am vorherigen Tag gestrichen wurde und ein erst am Samstag ein Flug zurückging, musste Maximilian Muhr den angestrebten SEO-Battle alleine machen.
Bei diesem Vortrag ging es darum, dass zu verschiedenen SEO-Thesen jeder der beiden eine unterschiedliche Meinung einnimmt und seine Thesen dazu vorträgt. Richtig geile Idee.
Der Vortrag war auch „nur“ mit Maximilian Muhr super gewesen – folgende kleine Inputs konnte ich mitschreiben:
– CTR optimieren durch Emotionen wecken, direkte Ansprache oder Neugierde wecken ODER die CTR optimieren durch vorheriges Testen mittels Google Adwords Kampagne zum gleichen Keyword-Set.
– Es ist nicht so, wie du denkst: Unsere Aufmerksamkeit nimmt immer stärker ab. Online haben wir nur zwischen drei und fünf Sekunden Zeit, den Besucher von uns zu überzeugen bis seine Aufmerksamkeit weg ist (Goldfische haben eine Aufmerksamkeitsspanne von neun Sekunden). Tipp: Bewegte Bilder (GIF) nutzen oder Cinemagraph-Bilder
– Seiten wandelbar machen: Nicht jeder User sucht die gleichen Informationen (Suchintention herausfinden)
– Sei bereit zu kämpfen: Negativ SEO wird immer heftiger – Trend aus den USA kommt womöglich zu uns rüber. Sei bereit, deine Seite vor schädlichen Links und Hackern zu verteidigen. Überwacht den Status Code eurer Website und lasst den Seitenquelltext-Code regelmäßig auf Veränderungen überprüfen.
Superpanel
Im Superpanel habe ich nicht mehr mitgeschrieben und einfach der „Show“ wie z. B. der Siegerehrung beigewohnt. Es war recht witzig zu hören, wie beim SEO-Content „Siebtlingsgeburt“ sich die Teilnehmer mit Spam-Backlinks selbst gepusht haben, bis der Google Penalty kam. Man kann sagen, dass Spam nur noch ganz kurzfristig funktioniert, da dieser immer schneller von Google entdeckt wird.
Auch gab es eine Site-Clinic nach den Gesichtspunkten Abmahngefahren und SEO-Qualität. Auf die Punkte der SEO Clinic möchte ich eher weniger eingehen, da hier nichts Neues besprochen wurde. Der Teil Abmahngefahren war dafür interessanter. Der Anwalt Christian Solmecke gab dem Betreiber einen Tipp: Dieser hatte auf seiner Website zahlreiche Affiliate-Links eingebaut und diese mit einem Verweis im Footer markiert mit „Affiliate Link“. Dies sei nicht ausreichend, da laut Gesetzgeber die meisten Menschen nicht wissen, was Affiliate bedeutet und der Link direkt mit „Werbung“ gekennzeichnet werden sollte und nicht mittels Verweis im Footer.
Weitere Recaps:
Fazit
Der SEO Day hat sich auf jeden Fall gelohnt und neben spannenden Vorträgen ist das Networking nicht zu verachten. Die SEO-Szene ist bis auf wenige Ausnahmen wie eine große Familie anzusehen, in der sich alle lieb haben ;-).
Was mir weniger gefallen hat: Auch wenn einige Vorträge gut waren, aber dass gleich in vier Vorträgen etwas über Seitentitle-Optimierung vorkam, fiel mir etwas negativ auf. Ich denke, das ist im Jahr 2017 doch allen bekannt, und es hat mich wirklich gewundert, warum gleich vier Referenten darauf eingegangen sind. Es gibt so viele weitere interessante Möglichkeiten, über die man referieren kann, wie interne Verlinkungen, Tools, die einem die Arbeit erleichtern, Themenrecherche für Content, Schutz vor Hackern u. v. m. Ich hoffe, im nächsten Jahr gibt es vielfältigere Tipps mit mehr Tiefgang.
John Müller habe ich mir mit Absicht nicht angehört, da meine Geschäftspartnerin diesem Vortrag beigewohnt hat. Der nächste Kritikpunkt: Drei Speaker reden immer zur gleichen Zeit. Für wen entscheidet man sich? Ab und zu hatte ich das Gefühl, im falschen Saal zu sein und jetzt doch besser den Raum zu wechseln. Etwas schade, doch etwas Risiko gehört immer dazu oder man geht zu zweit oder zu dritt zum SEO Day und kann sich später die Informationen von den anderen Teilnehmern einholen.
Die Organisation fand ich sehr gut. Das Essen während des SEO Days war spitze – wie auch das Abendessen im Restaurant Spencer & Hill in Köln. Die Party habe ich leider nicht mitgenommen gehabt (Frau und Kind gehen vor).
Ich freue mich auf einen neuen SEO Day im nächsten Jahr!