SEO-Relaunch: So klappt der Website-Relaunch ohne Sichtbarkeitsverluste

Zuletzt aktualisiert: 06.09.2023

Ein Relaunch kann nur erfolgreich sein, wenn die Suchmaschinenoptimierung von Anfang an mit einbezogen wird. Es können zahlreiche Fehler gemacht werden, die zu Sichtbarkeits- und Rankingverlusten führen können. Und das kann negative Konsequenzen haben, wenn man sein Business im World Wide Web betreibt.

Dieser Ratgeber verrät dir, welche Punkte wichtig sind, damit dein SEO-Relaunch zum Erfolg wird. Checklisten inklusive!

Ein Relaunch ist ein komplexer Prozess und erfordert eine professionelle Planung aller relevanten SEO-Aspekte.

Denn: Jeder Relaunch birgt ein veritables Risiko für die Sichtbarkeit der Website in den Suchergebnissen und damit auch für den Traffic und die Conversions. Ein misslungener SEO-Relaunch kann also ernsthafte finanzielle Folgen haben.

Umso wichtiger ist es gerade hier genügend Zeit in die Vorbereitung zu investieren. Am besten mit der Unterstützung eines erfahrenen SEO-Experten, der das Risiko aktiv minimiert. Der folgende Ratgeber soll dein Verständnis für die Thematik schärfen. Die detaillierten Checklisten versetzen dich außerdem selbst in die Lage, einen SEO-Relaunch erfolgreich durchzuführen.

Was ist ein Relaunch?

Als Relaunch bezeichnet man die Wiedereinführung oder den Neustart von etwas. Das beschränkt sich nicht nur auf Websites. So können zum Beispiel auch (physische und digitale) Produkte einem Relaunch unterzogen werden.

Prinzipiell wird bei einem Relaunch etwas Vorhandenes neu aufgelegt, während bei einem Launch etwas Neues in den Markt eingeführt wird. Der Website-Relaunch beschränkt sich nicht nur auf optische Aspekte, sondern kann zum Beispiel

  • zur inhaltlichen Neuausrichtung,
  • zur Verbesserung der Navigation und Usability,
  • zur Einführung neuer Funktionen,
  • zum Wechsel des Content Management Systems (CMS),
  • zur Aufrüstung der Technik,
  • zur Beschleunigung der Ladegeschwindigkeit

und dergleichen mehr genutzt werden. All das hat direkt oder indirekt mit Suchmaschinenoptimierung zu tun.

Definition Website-Relaunch

Als Relaunch bezeichnet man die in der Regel mit einer Optimierung verbundene, grundlegende Überarbeitung einer bereits vorhandenen Website oder eines gesamten Markenauftritts.

Gründe für einen Relaunch

Gründe für einen RelaunchDer Relaunch-Begriff ist weit gefasst. Auch wenn wir nur die Website betrachten, eröffnen sich viele verschiedene Gründe für eine Erneuerung.

Gründe auf strategischer Ebene:

  • Veränderung der Zielgruppe
  • Überarbeitung des Sortiments/Leistungsportfolios
  • Markenumbenennung oder Markenstärkung
  • Einführung eines oder mehrerer neuer Points of Sale
  • Überarbeitung des Corporate Designs

 

Website- bzw. SEO-bezogene Gründe für einen Relaunch:

  • veraltete Inhalte
  • veraltetes Design
  • überholte Technik
  • fehlender Traffic
  • schlechte Conversion Rate
  • mangelhafte Page Experience (kein responsives Verhalten etc.)
  • unzureichende Sicherheit (z. B. HTTP statt HTTPS)
  • Einführung neuer Funktionen (z. B. Mehrsprachigkeit)
  • Umstellung des Content Management Systems (CMS)
  • Änderung der Domain, URL-Struktur oder Navigation

Wird der Relaunch vom Website-Betreiber initiiert, wird das häufig mit dem in die Jahre gekommenen Erscheinungsbild der Website oder strategischen Überlegungen begründet. SEOs raten zu einem Relaunch, wenn die vorhandene Infrastruktur so veraltet ist, dass die Website gar nicht mehr oder nur mit sehr viel Aufwand für Suchmaschinen optimiert werden kann. Maßgeblich dafür sind nicht zuletzt Algorithmus-Updates, die die Anforderungen an suchmaschinenfreundliche Websites kontinuierlich erhöhen.

Letztlich sollte, wie bei allen Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung, auch beim Relaunch stets der Nutzer im Mittelpunkt stehen. Wenn eine Website durch einen Relaunch sowohl nutzerfreundlicher wird als auch zusätzlichen Mehrwert bietet, ist er in jedem Fall angebracht. Wenn zum Beispiel aufgrund von Algorithmus-Änderungen die Performance stark leidet, ist ein SEO-Relaunch vielleicht sogar unumgänglich.

Arten von Relaunches

Abgeleitet aus den Gründen, ergeben sich verschiedene Arten von Relaunches:

  • Marken-Relaunch
  • Design-Relaunch (Redesign)
  • Domain-Relaunch
  • URL-Relaunch
  • CMS-/Shopsystem-Relaunch
  • SEO-Relaunch

In der Regel bietet es sich an, einen aufwendigen Relaunch gleich für die Optimierung verschiedener Aspekte zu nutzen. Deshalb sind es meist mehrere Gründe, die dazu führen, dass eine Website soweit erneuert wird, dass von einem Relaunch gesprochen werden kann.

Schlechte Gründe für einen Relaunch

Neben vielen guten Gründen gibt es durchaus ungeeignete Gründe für einen Relaunch. Ein Relaunch sollte stets dazu beitragen, die Unternehmensziele zu erreichen. Das ist nicht der Fall, wenn die geplanten Veränderungen der Unternehmensidentität oder dem Markenkern widersprechen.

Auch turnusmäßige Relaunches, die nur deshalb gemacht werden, weil die Website schon wieder zwei Jahre alt ist, sind sinnlos. Statt reiner Eitelkeit sollten immer nachvollziehbare Daten, Fakten und Zahlen zu der Entscheidung für einen SEO-Relaunch führen. Auch die Einführung von Innovationen kann gefährlich sein, wenn dadurch gelernte Standards ignoriert werden und Nutzer sich auf der neuen Website nicht mehr zurechtfinden oder wohlfühlen.

Die Website ist und bleibt ein Kommunikationsmittel, das auch nach dem Relaunch einen gewissen Wiedererkennungswert haben sollte.

Chancen und Risiken eines Website-Relaunches

Wir haben dir viele gute Gründe für einen Relaunch genannt. Meist ist nicht nur ein einzelner Grund, sondern eine Ansammlung von Verbesserungspotenzial ausschlaggebend für die Entscheidung, einen Relaunch durchzuführen.

Gleichzeitig erhöht jede Stellschraube, an der gedreht wird, das Risiko, dass etwas schiefgeht. Eine der klassischen und zugleich gefürchtetsten Folgen ist der Verlust von Sichtbarkeit in den Suchergebnissen von Google und Co. Denn weniger Sichtbarkeit führt zu weniger Traffic, weniger Conversions und letztlich weniger Umsatz.

Hinweis: Temporäre Ranking-Einbrüche sind nicht unbedingt ein Grund zur Sorge

Je umfassender die Änderungen im Relaunch, desto wahrscheinlicher ist es, dass du zunächst mit einem kleinen Einbruch von Rankings und Sichtbarkeit rechnen musst – auch wenn du prinzipiell alles richtig gemacht hast. Google braucht einige Wochen bis Monate, um weitreichende Änderungen zu verarbeiten. Das gilt besonders dann, wenn sich die Domains oder die URLs geändert haben.

Je umfangreicher eine Website, desto länger brauchen die Suchmaschinen. Google selbst gibt in diesem Fall bis zu drei Monate an. Aber keine Sorge: Hat dein Relaunch unter dem Strich dazu geführt, dass deine Website besser geworden ist, wird Google dich für diesen mutigen Schritt mit einem besseren Ranking als zuvor belohnen!

Sowohl Erfolge als auch Misserfolge lassen sich aus SEO-Sicht umso schwieriger auf eine Einzelmaßnahme zurückführen, je mehr im Rahmen des Relaunches an einer Website geändert und erneuert wird. Das ist bei einer positiven Entwicklung sicherlich verkraftbarer als bei negativen Folgen.

Chancen eines Relaunches

  • Steigerung der Attraktivität
  • Stärkung der Marke
  • Verbesserung der Usability und Page Experience
  • bessere Bedürfnisbefriedigung
  • Steigerung der Sichtbarkeit
  • Steigerung der Conversions
  • Steigerung des Umsatzes
  • Verbesserung der Interaktion

Risiken eines Relaunches

  • Anstieg von Fehlermeldungen (z. B. Statuscode 404)
  • Abnahme der Sichtbarkeit
  • Entwertung von Inhalten
  • Verlust von Backlinks
  • Einbruch des Traffics
  • Rückgang von Conversions
  • Rückgang von Umsatz
  • Verlust von Stammbesuchern

Warum ist ein Relaunch lohnenswert?

Relaunch VorteileNichts ist schnelllebiger als der Wandel. Was gestern nach up to date war, ist heute längst veraltet. Nirgendwo gilt das mehr als im Internet. Der technologische Fortschritt führt dazu, dass sich die Kundenerwartungen ständig ändern. War man früher froh, dass überhaupt bis nach Hause geliefert wurde, ist der Kunde heute unzufrieden, wenn sein Päckchen nicht am nächsten Tag ankommt.

Den veränderten Bedürfnissen von Website-Nutzern trägt Google mit regelmäßigen Algorithmus-Updates Rechnung. Oberstes Ziel: Die Websites möglichst weit vorne zu ranken, die die beste Page Experience bieten. Dafür ist neben erstklassigem Content auch maximale Benutzerfreundlichkeit nötig.

Noch vor zehn Jahren nutzten wir das Internet vorzugsweise vom Desktop-Rechner. Dank der rasenden Verbreitung des Smartphones besitzen heute viele Privathaushalte gar keinen Computer mehr. Websites mussten sich – nicht zuletzt aufgrund des Drucks von Google – den neuen Bedürfnissen von Mobilnutzern anpassen. Google führte erst den Mobile First Index und später den Mobile Only Index ein. Websites, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind, haben kaum noch Chancen, gut zu ranken.

Wenn du mit deiner Website also weiterhin Beachtung finden und Geld verdienen willst, dann musst du sie regelmäßig optimieren und hin und wieder auch mal großflächig erneuern, um sie fit für die Zukunft zu machen.

Continuous Relaunch

Angesichts der rasanten Entwicklungen im World Wide Web wird der große Relaunch zunehmend in Frage gestellt. Mittlerweile führt Google fast monatlich Algorithmus-Updates aus. Die Auswirkungen bekommen Website-Betreiber oft direkt zu spüren. Statt „alle paar Jahre“ eine Rundumerneuerung – mit den entsprechenden Risiken – durchzuführen, sollte die kontinuierliche Optimierung in den Fokus rücken.

Ein kontinuierlicher Relaunch zeichnet sich durch seine Agilität aus. Nicht die Innovationslücken, sondern die Innovationssprünge werden immer größer! Warum Potenzial bis zum nächsten Relaunch liegen lassen, wenn Erträge dadurch sofort gesteigert werden können? Ganz nebenbei werden die Nutzer nicht mit großen Brüchen konfrontiert, sondern mit iterativen Verbesserungen an deine Marke gebunden.

Auch der regelmäßige Relaunch wird nicht jeden großen Relaunch ersetzen, aber viele. Bei der Einführung einer neuen Marke oder eines neuen Designs bleibt es beim klassischen Relaunch. Insgesamt kann durch einen Continuous Relaunch aber Innovationsstau und Innovationsdruck abgebaut werden. Davon profitieren letztlich alle: Du, deine Nutzer und die Suchmaschinen.

Die verschiedenen Phasen beim Website-Relaunch

Ein klassischer Relaunch ist ein Projekt. Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich in verschiedene Projektphasen einteilen lassen und irgendwann abgeschlossen sind. Die Unterteilung in Phasen hilft dir, den bisweilen sehr kleinteiligen Relaunch-Prozess besser zu strukturieren und zu organisieren.

Jeder Relaunch ist anders und bringt andere Herausforderungen mit sich. Es gibt kein Schema F, keine Blaupause. Das systematische Durchlaufen der verschiedenen Phasen und das Abarbeiten der einzelnen Schritte stellt sicher, dass kein Arbeitsschritt vergessen wird. Oft sind es die kleinen und unscheinbaren Punkte, die später für den Sichtbarkeitsverlust verantwortlich sind. Weil sie übersprungen oder vergessen wurden.

Um das zu vermeiden, endet jede der gleich vorgestellten Phasen mit einer detaillierten Checkliste, die du Punkt für Punkt abarbeiten solltest. Nicht jeder dort enthaltene Punkt wird für deinen individuellen Relaunch relevant sein. Aber in ihrer Gesamtheit stellen die Checklisten sicher, dass du dein Relaunch-Projekt erfolgreich abschließen wirst.

1. Planung und Vorbereitung

Planung SEO RelaunchDer Grund, warum viele Relaunches schiefgehen, ist mangelnde Planung und Vorbereitung. Oft wird ein Relaunch in einer Hauruckaktion über die Bühne gebracht. Nicht selten deshalb, weil sich der gesamte Prozess schon ewig zieht und die neue Website zu einem bestimmten Stichtag (z. B. Firmenjubiläum) endlich online sein soll.

Ein Relaunch ist nichts, was so nebenbei laufen sollte. Und schon gar nichts, für das man die Verantwortung an den Werkstudierenden überträgt. Schließlich gibt es immer einen Grund und ein Ziel für die Initiierung eines Relaunches. Dieses Ziel sollte allen Beteiligten transparent kommuniziert werden und bei der Planung immer im Hinterkopf sein.

Oberste Regel: Kein Relaunch ohne Testsystem!

Egal was an der Website verändert werden soll, es wird niemals am Live-System gemacht! Als Erstes setzt du ein vollkommen unabhängiges Testsystem auf, das zum Beispiel über eine Subdomain erreichbar ist. Hier können sich alle Beteiligten „austoben“, ohne dass Fehler schwerwiegende Folgen für die Performance deiner aktuellen Website haben.

Mit einem Backup der aktuellen Website kannst du schnell einen Klon erstellen. Schütze das Testsystem mit einem Passwort vor unbefugten Zugriffen und stelle sicher, dass es von der Indexierung ausgeschlossen ist (z. B. über die Robots-Datei). Ansonsten riskierst du, dass es in den Suchergebnissen auftaucht und zum Beispiel ungewollt Duplicate Content produziert wird.

Tool-Tipp

Wenn du WordPress für deine alte und neue Website verwendest, hilft dir das Plugin All-in-One WP Migration bei der unkomplizierten und schnellen Duplizierung deiner Bestands-Website.

Jetzt hast du die Chance, alles zu hinterfragen, was bei der alten Website praktiziert wurde. Design, Aufbau, Keywords und vieles mehr. Diese Chance solltest du wahrnehmen! Zwar steigt mit jeder Änderung, die du durchführst, das Risiko für Rankingverluste. Andererseits gibt es keinen besseren Zeitraum als jetzt, um gravierende Einschnitte vorzunehmen und Maßnahmen umzusetzen.

2. Mapping sämtlicher URLs

URL mappingUnabhängig davon, ob du eine Überarbeitung der URL-Struktur durchführen willst oder nicht, solltest du alle URLs der aktuellen Website-Version crawlen und mappen. Dafür bieten sich Tools wie Screaming Frog (bis zu 500 URLs kostenfrei) an. Importiere die Liste gecrawlter URLs in ein Tabellenkalkulationsprogramm deiner Wahl. Ergänzende Informationen wie der Statuscode geben dir bereits erste Anhaltspunkte, was du beim Relaunch auf jeden Fall noch beachten solltest.

Durch das Mapping der URLs bekommst du einen kompakten Überblick über deine jetzige Struktur und kannst in Ruhe entscheiden, ob sie beibehalten werden kann oder du die Gelegenheit für Anpassungen nutzt.

Zugleich bietet sich die URL-Übersicht an, um ein Content Audit durchzuführen. Gehe für die Analyse Seite für Seite durch und frage dich:

  • ob der vorhandene Content noch aktuell ist und einen Beitrag zum Erfolg leistet.
  • ob du dich auf das richtige Keyword fokussierst. Ob er überhaupt noch gebraucht wird.
  • ob du ihn aktualisieren musst oder mit anderen Seiten zusammenlegen kannst.

Kontrolliere dabei auch die Meta-Daten der einzelnen Seiten, die in den Suchergebnissen angezeigt werden. Mit Screaming Frog kannst du diese neben den URLs ebenfalls exportieren.

Wurden Design, Content und Co. von dir und deinem Team so weit umgesetzt, solltest du überprüfen, ob die ggf. vorhandenen Canonical- und hreflang-Tags noch aktuell sind, angepasst oder ergänzt werden müssen. Statt mit weitergeleiteten URLs, sollten die Tags mit den aktuellen URLs ausgestattet sein.

Bevor du einen Termin für die Durchführung des Relaunches festlegst, solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um die neue Website hinsichtlich der User Experience zu checken. Am besten bindest du dabei Außenstehende ein, die du bei der Nutzung der Website beobachtest. Gib ihnen Aufgaben, wie das Navigieren zu einem bestimmten Ziel oder das Auslösen einer Bestellung. So erkennst du schnell, an welchen Stellen die Nutzer Probleme haben und noch nachgebessert werden muss. Wenn deine Oma versteht, worum es auf deiner Website geht und sie diese problemlos bedienen kann, dann ist die Zeit reif, um live zu gehen.

Vorher solltest du noch eine Übersicht aller Backlinks anlegen und sichern. Sie hilft dir später möglichst viele davon zu behalten. Bei der Identifizierung von Backlinks hilft dir jedes gängige SEO-Tool.

Checkliste zur Planung und Vorbereitung des Relaunches

Stage
Testumgebung aufsetzen
Testumgebung mit Passwort vor unbefugten Zugriffen schützen
Indexierung der Testumgebung unterbinden
Backup
Backup der Bestandsversion anfertigen
Backup in Testumgebung einspielen
Informations-architektur
Mapping und Priorisierung der kompletten URL-Struktur
(inkl. Statuscode, Meta-Daten, Keyword-Fokus)
Aufbau der neuen Informations-architektur (inkl. interner Verlinkung)
Planung der Navigationsstruktur
Welche URLs sollen indexiert werden und welche nicht?
Content
Welche Inhalte werden behalten?
Welche Inhalte werden angepasst (aktualisiert, ergänzt)?
Welche Inhalte werden zusammengeführt?
Welche Inhalte werden eliminiert (Old Content, Thin Content etc.)?
Besitzt jede Unterseite ein eigenes Hauptkeyword?
Werden Inhalte manuell oder automatisiert migriert?
Snippets
Meta-Title und Meta-Description nach Content-Optimierung überprüfen und ggf. anpassen bzw. optimieren
Canonical
Stimmen die Canonical-Tags bzw. wurden diese angepasst?
hreflang
Stimmen die hreflang-Tags bzw. wurden diese angepasst?
UX
Test der User Experience auf Desktop und Mobil
Quellcode
Backlinks
Mapping und Priorisierung sämtlicher Backlinks

3. Durchführung

SEO Relaunch durchführenFür den Switch von der alten zur neuen Website solltest du rechtzeitig einen Termin festlegen. Nimm dir idealerweise einen ganzen Tag lang Zeit, um genügend Puffer für eventuell auftretende Probleme zu haben. Ideal ist ein Zeitpunkt, an dem typischerweise möglichst wenig Traffic auf deiner Website ist. Minimale Ausfallzeiten lassen sich insgesamt aber kaum vermeiden.

Achte gleichzeitig darauf, dass der Relaunch zu den Support-Zeiten deines Hosters erfolgt, damit du bei technischen Problemen sofort einen Ansprechpartner hast und deine Website oder dein Onlineshop im Worst Case nicht über das gesamte Wochenende offline ist. Das gilt insbesondere dann, wenn du den Relaunch für einen Umzug auf einen neuen Server nutzt.

Kontrolliere, ob dein neuer oder geänderter Content auf der Startseite und den Unterseiten korrekt eingepflegt wurde. Neue Inhalte sollten intern miteinander verlinkt werden, was nicht zuletzt dem Crawler die Arbeit erleichtert.

Wenn Seiten weggefallen sind, solltest du sie unbedingt permanent weiterleiten (301). Wähle die Startseite nur dann als Zielseite für die Weiterleitung, wenn es keine thematisch besser passende Alternative gibt. Fällt z. B. in einem Onlineshop ein Produkt weg, ist es sinnvoller, diese Seite auf die Kategorieseite als auf die Homepage weiterzuleiten. So sehen potenzielle Kunden sofort alternative Produkte, die für sie in Frage kommen.

Nutze deine in der Planungsphase angelegte URL-Übersicht, um daraus einen Plan für Weiterleitungen zu entwickeln. So minimierst du das Risiko, Unterseiten zu übersehen, die eigentlich auf eine andere URL hätten weitergeleitet werden müssen.

Weiterleitungen kosten keinen PageRank

Entgegen früherer Gerüchte haben Google-Mitarbeiter wie Gary Illyes und John Müller mittlerweile mehrfach bestätigt, dass URL-Weiterleitungen keinen PageRank (mehr) kosten. Lange Zeit gingen viele SEOs davon aus, dass mit jeder Weiterleitung ein paar Prozentpunkte verloren gehen würden. Das stimmt so nicht.

Dennoch sollten Weiterleitungsketten vermieden werden, da sie unnötig Crawling-Budget verschwenden. Ist das Budget des Crawlers für deine Website aufgebraucht, wird Google der Kette nicht weiter folgen und die Zielseite womöglich nicht erreichen. Außerdem erhöht jede Weiterleitung die Ladezeit.

Bevor aus deinem Testsystem endgültig deine neue Website wird, solltest du prüfen, ob alle Tracking-Codes korrekt implementiert wurden. Nur dann kannst du nach dem Go-Live lückenlos kontrollieren, ob du alle wichtigen Punkte beachtet und umgesetzt hast.

Checkliste zur Durchführung des Relaunches

Information (ggf.)
Kunden, Mitarbeiter und andere Stakeholder über anstehenden Relaunch und damit verbundene Ausfallzeiten informieren
Backup
Backup der Testumgebung anfertigen
Informations-architektur
Bei Domain-/URL-Änderungen: Interne Verlinkungen anpassen
(inkl. Buttons, verlinkte Bilder etc.)
Bei Content-Erweiterung: neue interne Links setzen
Bei Seitenwegfall: Weiterleitungsziele definieren, URLs umleiten, Verlinkungen entfernen
Bei Domain-Änderung: CMS-bezogene Plugins, Widgets etc. umstellen
Indexierung
Crawling der Testumgebung und Abgleich mit URL-Mapping
Wurden gewünschte Dateien und Verzeichnisse in der robots.txt ausgeschlossen?
Wurden gewünschte Seiten über das Robots-Meta-Tag ausgeschlossen (noindex)?
Wurde ein XML-Sitemap erstellt und in der Google Search Console hinterlegt?
Redirects
Übersichtsplan für Weiterleitungen aus URL-Mapping erstellen
Weiterleitungen in .htaccess-Datei oder Plugin konfigurieren
Tracking
Alle Tracking-Codes korrekt eingebunden?

Google Tag Manager, Google Search Console, Google Analytics, Google AdSense, Facebook Pixel, LinkedIn Insight Tag, Affiliate, VG Wort, etc.
Gibt es neuere Versionen von Tracking-Codes, die im Zuge des Relaunches ausgetauscht werden sollten?

4. Abschluss und Prüfung

Auch wenn du das meiste schon vorher geprüft hast – sobald deine neue Website für alle zugänglich ist, solltest du unmittelbar im Anschluss noch einmal alle Darstellungen und Funktionen auf Herz und Nieren prüfen! Nichts ist schlimmer als eine Navigation, die plötzlich auf dem Smartphone nicht benutzt werden kann, oder ein Formular, das die Anfragen potenzieller Kunden nicht übermittelt. Nimm dir die Zeit!

Eine große Hilfe beim Relaunch ist die Google Search Console. In der Schaltzentrale für Webmaster kannst du überprüfen, ob deine (wichtigsten) Seiten von Google gecrawlt werden können. Außerdem kannst du das Crawling für Seiten, die sich maßgeblich verändert haben, durch Beantragung beschleunigen. In der Search Console werden dir Fehler angezeigt, denen du unmittelbar auf den Grund gehen solltest.

Vor allem, wenn sich deine Domain geändert hat, solltest du versuchen Backlinks auf die neue URL umzuleiten. Hierfür bist du auf die Kooperation der Linkquelle angewiesen. Es lohnt sich zumindest die Geber der wertvollsten Links zu kontaktieren und freundlich um die Änderung der URL zu bitten. Es ist viel mühsamer neue Backlinks aufzubauen, als alte zu reaktivieren. Zumal es prinzipiell auch im Interesse der Linkquelle ist, dass die gesetzten Links funktionieren.

Checkliste Abschluss und Prüfung

Cache
Cache leeren
Redirects
Weiterleitungen auf Funktion prüfen (u. a. mit alter Sitemap)
Weiterleitungsschleifen identifizieren und eliminieren
Darstellung
Überprüfung auf Darstellungsfehler auf verschiedenen Geräten und in unterschiedlichen Browsern
• Desktop
• Tablet
• Smartphone
• Chrome
• Firefox
• Safari
• Edge
• Opera
Navigation
Funktioniert die Navigation?
Logo
Wird das Logo auf jeder Seite angezeigt und ist es korrekt zur Startseite verlinkt?
Paginierung
Funktioniert das Blättern zwischen den Seiten?
Formulare
Funktionieren die Formulare (Kontakt, Newsletter, Lead Magnets etc.)?
Bestellungen
Funktionieren der Warenkorb und der Bestellprozess reibungslos?
Downloads
Kann etwaig bereitgestelltes Download-Material (Anleitungen, Formulare, Broschüren etc.) heruntergeladen werden?
Schnittstellen
Funktioniert der Datenaustausch zwischen etwaigen Schnittstellen (ActiveCampaign, Stripe, Zapier etc.)?
HTTPS
Funktioniert das SSL-Zertifikat?
Tracking
Funktionieren alle Tracking-Codes?
Datenschutz
Funktioniert der Cookie Consent Banner?
404-Seite
Funktioniert die individuelle 404-Fehlerseite?
Google Search Console
Bei Domain-Änderung: Meldung in Google Search Console
Authentifizierung überprüfen (insb. bei Umstellung von HTTP zu HTTPS)
Sind alle gewünschten Seiten der neuen Website crawlbar?
URL-Prüfung der wichtigsten Seiten (Gibt es Fehlermeldungen?)
Indexierung wichtiger Seiten beantragen
Sitemap überprüfen
Liste ungültiger Links prüfen (Disavow Links)
Domain/E-Mail ändern (ggf.)
Kontaktformulare
Automatisch verschickte E-Mails
(Bestätigungen, Meldungen, Newsletter etc.)
RSS-Feeds
E-Mail-Signaturen
Social-Media-Profile
Google-Business-Profile
Google News
Verzeichnisse
Visitenkarten, Briefpapier, Flyer, Broschüren, Mediadaten etc.
Stempel
Backlinks
Betreiber der Quellen um Korrektur des Links bitten
Marketing
Erfolgreichen Relaunch promoten
Kunden/Fans/Follower um Feedback/Fehlerhinweise bitten
Kunden/Fans/Follower um Backlinks bitten

5. Monitoring und Nachjustierung

Mit dem Go-Live ist ein Relaunch noch lange nicht abgeschlossen! Erst in den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie erfolgreich die Einführung der neuen Website tatsächlich war. Das Monitoring ist deshalb unverzichtbarer Bestandteil des Relaunch-Prozesses. Halte dir hierfür Ressourcen frei.

Mithilfe der Google Search Console, Google Analytics und anderen SEO-Tools behältst du Rankings und Sichtbarkeit im Auge. Überprüfe regelmäßig mithilfe der XML-Sitemap, ob die Indexierung neuer Seiten voranschreitet und wie sich die Zugriffe entwickeln.

Folgende Fragen helfen dir dabei, den Erfolg deines Website-Relaunches zu bewerten:

  • Laufen Conversions und dazugehörige Tracking-Daten korrekt ein?
  • Wie entwickelt sich der Gesamt-Traffic nach dem Go-Live? Bricht er ein, bleibt er konstant oder steigt er?
  • Wie entwickeln sich die Traffic-Quellen im Vergleich zur alten Website? Ist die notwendige Diversität gegeben oder bestehen große Abhängigkeiten von einzelnen Quellen?
  • Wird der Traffic auf die gewünschten Unterseiten weitergeleitet?
  • Wie entwickelt sich das Ranking der wichtigsten Seiten zu den wichtigsten Keywords?
  • Erhöht sich die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, indem die Website zu mehr Keywords rankt, oder nimmt sie ab? Gibt es Anzeichen für Keyword-Kannibalisierung?
  • Gibt es starke Schwankungen bei Rankings und Sichtbarkeit?
  • Nimmt die Absprungrate zu oder reduziert sie sich?
  • Bleiben die Besucher länger oder kürzer auf der Website?
  • Gibt es eine auffällige Häufung der Ausstiege auf einer Seite?
  • Gibt es Fehler bei der Indexabdeckung?
  • Nehmen die 404- bzw. Soft-404-Fehler zu?
  • Gibt es Probleme bei der Nutzererfahrung auf Desktop- oder Mobilgeräten (Web Core Vitals)?

Am besten legst du gleich zu Beginn Kennzahlen fest, mit denen du den Erfolg des Relaunches über die kommenden Monate beurteilen kannst. Diese Kennzahlen sollten sich an deinen Relaunch-Zielen orientieren. Stellst du beim Monitoring – das du anfangs täglich durchführen solltest – starke Veränderungen fest, musst du dich unbedingt auf die Fehlersuche begeben. Je früher du die Symptome behandelst, desto besser und schneller kann dein SEO-Status genesen.

Die häufigsten SEO-Fehler beim Relaunch – und wie du sie vermeidest

  1. An der Zielgruppe vorbeigeplant

Der Köder muss dem Fisch schmecken. Entsprechend diesem Motto solltest du einen Relaunch nicht aus der Binnenperspektive planen, sondern immer mit dem Blick durch die Kundenbrille. Die wichtigste Frage lautet: Welche Bedürfnisse hat die Zielgruppe?

Diese Frage kannst du nur beantworten, wenn du dich intensiv mit deiner Zielgruppe beschäftigst. Weil die aber auch in der Nische eine ziemlich heterogene Einheit ist, hilft es konkrete Buyer Personas zu definieren. Mit ihnen vor Augen fallen Strategie, Planung und Umsetzung des Relaunches nicht nur deutlich leichter – du wirst bei konsequenter Anwendung auch keine Fehlentscheidungen mehr treffen. Frage dich stets, ob die Änderung, Anpassung oder Neuerung im Sinne deiner Personas sind. Wenn nicht, solltest du die Idee schleunigst vergessen.

  1. Desktop vor Mobil

Mehr als die Hälfte des weltweiten Web-Traffics wird über Mobiltelefone generiert. Immer mehr Smartphone-Besitzer verzichten auf einen zusätzlichen Computer oder Laptop. Google hat auf diese Entwicklung reagiert und im März 2021 den Mobile Only Index eingeführt. Für die Suchmaschine zählt seitdem nur noch die Mobilversion deiner Website.

Für viele Webdesigner hat die Desktop-Version dennoch Priorität. Oft wird sie im Rahmen eines Relaunches als erstes geplant und umgesetzt, bevor diese Version „irgendwie“ fürs Smartphone fit gemacht wird. Responsivität und Mobile Usability sind für die Suchmaschinenoptimierung jedoch so entscheidend, dass du von Mobile zu Desktop denken solltest, wenn du eine hohe Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zum Ziel hast. Diese Strategie sollte von Anfang an kommuniziert werden. Suche dir Partner, die das nicht nur widerwillig tun, sondern diese Philosophie leben. Alles andere ist aus Sicht von SEO nicht mehr zeitgemäß.

  1. Schönheit vor Usability

Oft steht bei einem Relaunch die Optik der Website im Vordergrund. Optik ist wichtig, aber noch wichtiger ist es, dass Benutzer die Website intuitiv bedienen können. Dafür muss sie klar strukturiert sein, über eine leicht verständliche, nicht zu verschachtelte Navigation verfügen und schnell laden. Mache nicht den Fehler, erlernte Praktiken aus falsch verstandenem Innovationseifer über den Haufen zu werfen. Wenn der Nutzer den Warenkorb oben rechts erwartet, sollte er ihn dort auch finden.

  1. Fehlende oder fehlerhafte Weiterleitungen

Wenn der Relaunch mit der Änderung von Domains oder URLs verbunden ist, müssen alte Domains zwingend korrekt umgeleitet werden, damit du nicht an Sichtbarkeit verlierst. Erstelle einen Weiterleitungsplan, in dem du jeder wegfallenden URL ein Umleitungsziel gegenüberstellst. Richte dann systematisch 301-Weiterleitungen über die .htaccess-Datei ein, damit Google das bisherige Ranking übernehmen kann.

  1. Testen, testen, testen

Ob die Usability einer neuen Website überzeugt, findest du nur anhand von Tests heraus. Aber nicht du oder deine Kollegen, die am Relaunch mitgearbeitet haben, sind der Referenzwert. Die Tests sollten möglichst von neutralenNutzern durchgeführt werden bis die Usability wirklich optimal ist. So lange heißt es: nachbessern! Plane für die Testungen ausreichend zeitliche Ressourcen ein.

Tipp:Website-Relaunch – Der ultimative Leitfaden für einen erfolgreichen Neustart“ vom Webdesign Journal

Keine Angst vor dem Relaunch – aber Respekt

Zugegeben, für einen erfolgreichen Relaunch gibt es vieles zu beachten. Trotz ernstzunehmender Risiken gibt es aber keinen Grund zur Panik, wenn du dich im Vorfeld umfassend informierst, gewissenhaft planst und bei Zweifeln professionelle Unterstützung suchst.

Damit deine Investition in eine neue Website nicht zum (finanziellen) Fiasko wird, solltest du dich an den drei „Z“ orientieren: Ziele, Zeit und Zusammenarbeit. Kein Relaunch ohne konkretes Zielvorhaben. Kein Relaunch unter Zeitdruck. Und alle internen und externen Beteiligten müssen eng zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen.

Wir meistern deinen SEO-Relaunch!

Du willst deine Rankings trotz Relaunch behalten? Ob beim SEO-Audit vor dem Relaunch, der Erstellung einer Strategie oder bei der operativen Umsetzung – wir unterstützen dich mit Know-how und langjähriger Erfahrung in der Suchmaschinenoptimierung. Wir freuen uns auf deine Anfrage!

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Fabian Auler

Fabian Auler ist Gründer der Agentur Farbentour Online Marketing GmbH. Er ist Fachautor beim Springer Gabler Verlag und veröffentlicht regelmäßig Fachartikel in Online-Publikationen. Zudem ist er Referent auf verschiedenen Fachkonferenzen wie dem Digital Bash, den SCM Praxistagen, der Content World und der SEO Campixx.

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