Open Source Shopsysteme

15 Open Source Shopsysteme im Vergleich – Finde die richtige E-Commerce-Lösung für dein Business

Zuletzt aktualisiert: 08.04.2022

Open Source ShopsystemeWenn du dir ein erfolgreiches E-Commerce-Business aufbauen willst, um deine Waren online zu verkaufen, wirst du unweigerlich mit der riesigen Auswahl von Shopsystemen konfrontiert. Shopsoftware zur Miete, zum Kauf oder Open-Source? Wie viel Kapital habe ich zur Verfügung? Kann mein Shop mit mir gemeinsam wachsen? Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Webshops?

Die Entscheidung für „das richtige“ Shopsystem ist nicht leicht. Im E-Commerce setzen sich Open-Source-Shopsysteme immer stärker durch. Deshalb möchten wir dir mit diesem Beitrag einen Überblick zu den gängigsten Open-Source-Shopsystemen geben. Die Vorteile von Open-Source-Anwendungen liegen darin, dass sie hohe Flexibilität bei vergleichsweise geringem Einsatz bieten. Mit intensiver Einarbeitung sowie gutem technischen Verständnis oder der Hilfe durch einen Programmierer hast du hier eine große Gestaltungsfreiheit und maximale Funktionalität.

Die Basis-Shopsysteme sind kostenfrei und können durch Anpassungen an die jeweiligen Anforderungen erweitert werden. Ein weiterer Vorteil ist die große Community aus ausgezeichneten Entwicklern, die Open-Source-Systeme ständig weiterentwickeln und verbessern.

Welche Open Source Shopsysteme sind empfehlenswert? Es gibt nicht das EINE perfekte Open-Source-Shopsystem. Jedes System erfüllt andere Bedürfnisse. Aus unseren Erfahrungen heraus können wir die folgenden Systeme empfehlen:

  • Shopware (von deutschen Entwicklern, leicht anzupassen, eine Vielzahl an Erweiterungen / Addons vorhanden)
  • OXID (ebenfalls aus Deutschland, kostenlose Standard-Version enthält bereits viele Funktionen)
  • PrestaShop (viele Erweiterungen vorhanden, eignet sich vor allem für kleinere Shops, sehr übersichtliches Backend)
  • WooCommerce (kinderleichte Bedingung, viele kostenfreie Erweiterungen/Plugins und Themes vorhanden)

Eine Gesamtliste mit allen empfehlenswerten Shopsystemen haben wir in diesem Artikel aufgeführt.

Was bedeutet „Open Source“?

Open Source bedeutet so viel wie „offene Quelle“ und bezeichnet eine Software, deren Quellcode öffentlich ist. Dieser Quellcode kann von Dritten eingesehen, genutzt und verändert werden. Der Quellcode ist nicht nur kostenfrei, er kann auch frei für die Entwicklung neuer Funktionalitäten und Module genutzt und modifiziert werden.

Mit einem Open Source Shop erhält man also individuell anpassbare Codes für den eigenen Webshop.

Open-Source-Shopsysteme – Wer kann was?

E-Commerce, also der elektronische Handel, verzeichnet sei Jahren ein hohes Wachstum mit zum Teil zweistelligen Wachstumsraten jährlich. Da der Onlinehandel boomt – da ist es kein Wunder, dass Shopsysteme wie Pilze aus dem Boden schießen.

Damit du den Überblick behältst und das für dich perfekte Shopsystem findest, kannst du von unseren Erfahrungen mit diesen 15 Open-Source-Shopsystemen profitieren.

Magento

Magento ist neben Shopware das wohl bekannteste Shopsystem. Es existiert in zwei Versionen: Der kostenlosen Community-Version und der kostenpflichtigen Enterprise-Edition. Im Kern sind beide Versionen, bis auf einige Out of the Box-Funktionen gleich, jedoch gibt es auch Unterschiede.

Extensions: Für beide Versionen existieren zahlreiche Extensions, also Erweiterungen. Mithilfe von Extensions kann der Onlineshop um zahlreiche Funktionen erweitert werden. Für die Enterprise-Edition erhält man ausschließlich zertifizierte und geprüfte Extensions, während die der Community auch Fehler beinhalten können. Grundsätzlich sollte man sich vor Installation der Community-Extensions gut informieren und Rezensionen andere Nutzer lesen, um das Ausfallpotenzial zu minimieren.

Gewährleistung/Garantie: Entstehen durch den Ausfall oder Fehler in der Software Umsatzeinbußen oder Schäden, haftet Magento nur in der Enterprise-Edition. Das Nutzen der Community-Version geschieht auf eigenes Risiko.

Support: Nutzer der Community-Version können bei Fragen oder Problemen die Hilfe der Magento-Community bzw. der Agentur, die sie beauftragt haben, in Anspruch nehmen. Nutzer der Enterprise-Edition erhalten direkten Support von Magento selbst.

Die Usability von Magento nimmt bei neueren Versionen zu. Viele Dinge wie Kundendaten, Produktinformationen oder Transaktionsdaten lassen sich nach zum Teil sehr mühseliger Einarbeitung problemlos selbst pflegen. Für komplexere Anpassungen und Individualisierungen greifen die meisten Betreiber jedoch auf einen Programmierer zurück, da das System zum Teil undurchschaubar ist und viele Anwender überfordert – das lässt die Gesamtkosten häufig in die Höhe schnellen.

Pro:

  • Große Community
  • Zahlreiche Extensions verfügbar
  • Gut integrierbar

Contra:

  • Programmierkenntnisse erforderlich
  • Extensions z. T. kostenpflichtig

 

Shopware

Shopware stammt aus Nordrhein-Westfalen in Deutschland und ist aktuell in vier Versionen erhältlich: Der kostenlosen Community Edition, der Professional sowie der Professional Plus Version und der Enterprise Edition für sehr große Projekte. Die Oberfläche im Backend weist eine gute Usability auf – das System ist einfach und intuitiv. Dabei muss auf technische Spielereien und ausgeklügelte Funktionen keinesfalls verzichtet werden: Mithilfe zahlreicher Extensions und responsiver Templates kann der eigene Onlineshop problemlos individualisiert werden. Für die Community Edition sind sowohl kostenlose, als auch kostenpflichtige Extensions und Templates verfügbar – je nach eigenem Geschmack und Anspruch können hier kleine bis mittelständische Shops mit geringem Budget realisiert werden. Es gibt jedoch auch Premium-Plugins, die – je nach Version –nur mit den kostenpflichtigen Shopware-Editionen kompatibel sind.

Ein weiterer großer Pluspunkt von Shopware ist die riesige Reger Austausch, Problemlösungen und Informationen zu neuen Entwicklungen sind nun kein Problem mehr.

Seit Version 5.2 ist Shopware zudem kostenlos multishopfähig. Das bedeutet, es können mehrere Subshops gleichzeitig betrieben werden. Subshops eigenen sich

  • Wenn für unterschiedliche Produktfamilien eigene Onlineshops benötigt werden.
  • Wenn der Shop in verschiedenen Sprachen oder Währungen betrieben werden soll.
  • Wenn der Shop für eine bestimmte Zielgruppe anders aufgemacht werden soll.

Ein Subshop kann über eine eigene Domain und ein eigenes Layout verfügen, auch die Produktdaten können separat gepflegt werden.

Im offiziellen Shopware Demo-Shop können sich interessierte User das Frontend ansehen. Ein kostenloses Backend kann hier ebenfalls angefragt werden.

Pro:

  • Gute Usability
  • Leicht  an deutsches Recht anzupassen
  • Deutsche Community
  • Zahlreiche Extensions

Contra:

  • Wichtige Funktionen z. T. nur als Premium-Plugins erhältlich
  • Extensions teilweise kostenpflichtig

 

OXID eShop

Bei OXID eShop handelt es sich ebenfalls um eine deutsche Plattform. Neben der Open Source Community Version gibt es für kleine bis mittelständische Unternehmen die Professional-Edition und die Enterprise-Edition sowie für den B2B-Bereich eine Enterprise-B2B-Edition. Die kostenlose Community-Version kommt mit nahezu denselben Funktionen wie die Professional-Edition daher. Einige Funktionen, wie die Mandantenfähigkeit oder die Rechteverwaltung stehen in der kostenlosen Community-Version nicht zur Verfügung. Auch den Hersteller-Support gibt es nur bei den kostenpflichtigen Versionen. Über den eigenen Marktplatz OXID eXchange können zahlreiche Extensions und Plugins zum Teil kostenlos erworben werden. OXID ist sehr flexibel, gut skalierbar und individualisierbar. Viele Schnittstellen machen eine Implementierung in die gängigsten ERP-, CMS-, PIM-, CRM- sowie Kassensysteme möglich.

Ein paar Punkte Abzug gibt es beim Backend: Auf den ersten Blick wirkt es wenig intuitiv und etwas unübersichtlich. Um den Shop später selbstständig pflegen zu können, ist gute Einarbeitung nötig. Für etwas versiertere Anwender sollte dies jedoch kein Problem darstellen.

Pro:

  • Kostenlose Version sehr umfangreich
  • Leicht an deutsches Recht anzupassen
  • Deutsche Community
  • Eigener Marktplatz für Erweiterungen

Contra:

  • Backend unübersichtlich
  • Extensions teilweise nicht mit Community-Edition nutzbar

 

WooCommerce

WooCommerce lässt sich in bestehende WordPress-Websites integrieren und gehört zu den bekanntesten Open-Source-Shopsystemen. Es gibt nur eine kostenlose Version, eine Multi-Channel-Strategie, wie sie die meisten anderen Anbieter verfolgen, gibt es hier nicht. Jedoch sollte man zunächst seine Anforderungen mit den Leistungen von WooCommerce vergleichen, denn viele Plugins und Funktionen sind kostenpflichtig.

Je nach gewähltem WordPress Template ist WooCommerce gut integrierbar, optisch ansprechend und responsive. Für kleine Onlineshops oder den Verkauf von Downloads (zum Beispiel E-Books) stellt WooCommerce eine absolut günstige und benutzerfreundliche Alternative dar. Empfehlenswert ist das Plugin „WooCommerce German Market“, das Rechtssicherheit in Deutschland und Österreich ermöglicht. Die große, zum Teil deutschsprachige Community, ist sehr aktiv und in jedem Fall eine gute Anlaufstelle.

Allerdings ist WooCommerce nicht oder multishopfähig und weist bei komplexeren Vorgängen eine nicht so gute Bedienbarkeit auf.

Der Unterschied zwischen Multishop- und Mandantenfähigkeit liegt übrigens darin, dass zum Beispiel bei der Mandantenfähigkeit die Multishops im Backend standardmäßig voneinander abgetrennt werden können.

Wer unsicher ist, ob WooCommerce die richtige Lösung ist, kann sich im kostenlosen Demo-Shop durch das Frontend klicken.

Pro:

  • Lässt sich in einfach in WordPress Seiten integrieren
  • Sehr benutzerfreundlich
  • Plugin für Anpassung an deutsches Recht verfügbar
  • Nahezu alle wichtigen Plugins kostenlos erhältlich.

Contra:

  • Funktionsumfang eingeschränkt
  • Nicht multishopfähig

 

xt:Commerce

xt:Commerce ist seit Version 4 kein Open-Source-Shopsystem mehr, ältere Versionen sind aber dennoch weiterhin im Umlauf. Es handelt sich hierbei um eine Weiterentwicklung von OsCommerce; dabei bietet xt:Commerce jedoch weitaus mehr Möglichkeiten beim Layout. Aufgrund seiner hohen Verbreitung haben sich zahlreiche Dienstleister im deutschsprachigen Raum auf den Support von xt:Commerce spezialisiert – wer also einen Programmierer oder Agentur sucht, dürfte keine Probleme bekommen. Ein Onlineshop, basierend auf xt:Commerce hat zahlreiche Vorteile: So kann das Layout komplett individualisiert werden, es stehen zahlreiche Schnittstellen zu Shoppingportalen und verschiedene Zahlungsmodule zur Verfügung und der eigene Onlineshop ist gut skalierbar.

Da die neuen Versionen nur verschlüsselt oder teilweise verschlüsselt erscheinen, ist auch die Community abgewandert. Wer Wert auf guten Support legt, sollte also lieber die Anschaffung einer kostenpflichtigen Version überdenken, oder einen Experten an seiner Seite haben.

Die aktuelle (kostenpflichtige) Version von xt:Commerce kann in einem Demo-Shop getestet werden.

Pro:

  • Weite Verbreitung und flächendeckend spezialisierte Agenturen
  • Layout komplett individualisierbar
  • Gute Skalierbarkeit

Contra:

  • Community-Aktivität der Open-Source-Version sinkt stetig
  • Neue Versionen nicht mehr Open Source

 

Gambio

Gambio ist aus der dritten Version von xt:Commerce hervorgegangen und wird inzwischen in Bremen als eigenständiges Open-Source-Projekt weitergeführt. Zwar steht Gambio unter GPL/GNU-Lizenz, trotzdem ist der kostenlose Download nur über Drittanbieter verfügbar. Beim Hersteller selbst erhält man ein kostenpflichtiges Paket, das unter anderem ein Handbuch und einjährigen Hersteller-Support enthält.

Gambio GX3 verfügt über zahlreiche Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten. Ein weiteres Plus ist, dass es keine kostenpflichtigen Plugins und Features gibt – bei Gambio ist alles inklusive. Auch ohne Programmierkenntnisse lässt sich das responsive Standardtemplate individualisieren und bedarfsgerecht anpassen. Weitere Vorteile sind zahlreiche Schnittstellen zu wichtigen Preisvergleichsportalen, Bezahlanbietern und Warenwirtschaftssystemen sowie eine integrierte Lagerverwaltung.

Wer unsicher ist, ob Gambio für seine Bedürfnisse geeignet ist, kann sich im Gambio Demo-Shop einen guten Eindruck inklusive Backend-Zugriff verschaffen.

Pro:

  • Alle Plugins und Features inklusive
  • Deutsche Betreiber
  • Standardtemplate ohne Programmierkenntnisse individualisierbar

Contra:

  • Umständlicher Download über Drittanbieter
  • Nicht Multishopfähig

 

PrestaShop

PrestaShop Website

PrestaShop richtet sich vor allem an Einsteiger, die auf der Suche nach einer günstigen E-Commerce Lösung sind. Die in Frankreich entwickelte Plattform gibt an, dass Presta von mehr als 270.000 Händlern in knapp 200 Ländern verwendet wird. Kleine bis mittelständische Shops sollten mit dem Funktionsumfang gut versorgt sein – mit großen, komplexen Shops ist das System jedoch schnell überfordert. Neueinsteiger mit Shoperfahrung sollten das Backoffice recht gut bedienen können, da es sehr übersichtlich aufgebaut ist. Ist man bereit, sich gründlich einzuarbeiten und besitzt ein gutes technisches Verständnis, lässt sich der eigene Onlineshop ohne die Hilfe von Entwicklern oder Agenturen realisieren. Ansonsten ist man mit der Hilfe von Profis besser bedient.

Rund 300 standardmäßig enthaltene Extensions und Plugins ermöglichen es, den eigenen Onlineshop an die eigenen Anforderungen anzupassen. Das Layout ist vollständig responsive, es gibt zahlreiche Schnittstellen zu Bezahlanbietern und auch eine Funktion zum Verkauf digitaler Produkte. Weitere Features sind die Multishopfähigkeit, ein integriertes Warenwirtschaftssystem mit Lagerverwaltung und ein durchdachtes Retouren-System. Über den „PrestaShop Addons Marketplace“ können zudem rund 3.000 weitere Extensions sowie stylishe Templates bezogen werden – diese sind jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Auch bei PrestaShop ist es demnach sinnvoll, die eigenen Ansprüche im Vorfeld mit dem Angebot zu vergleichen und die Gesamtkosten denen anderer Anbieter gegenüberzustellen.

Im PrestaShop Demo-Shop können Frontend, Backend und sogar die Ansicht auf den verschiedenen Devices getestet werden.

Pro:

  • Viele Plugins und Features inklusive
  • Multishopfähig
  • Übersichtliches Backend

Contra:

  • Templates und Extensions z. T. kostenintensiv
  • Nicht für große und komplexe Onlineshops empfehlenswert

 

OroCommerce

OroCommerce, das Open-Source-Projekt der Magento-Gründer richtet sich speziell an den B2B-Bereich. Das Unternehmen kommt ursprünglich aus den USA, hat jedoch ein Büro in Berlin, das sich mit deutschem Recht auseinandersetzt und um entsprechende Anpassungen und Lösungen bemüht ist. OroCommerce versteht sich als Komplettlösung für mittelständische bis große Unternehmen. Es ist sowohl als kostenlose Community Edition als auch als Enterprise Edition erhältlich.

Unter anderem können mit OroCommerce verschiedene Firmenkonten verwaltet, Warenkataloge angepasst und kundenspezifische Preislisten generiert werden. Außerdem verfügt es über eine optimierte Käufer-Verkäufer-Interaktion. Wie so oft, müssen auch hier bei der kostenlosen Version ein paar Abstriche gemacht werden.

Der OroCommerce Demo-Shop gibt einen guten Einblick in das Frontend eines Beispielshops.

Pro:

  • Speziell für B2B entwickelt
  • Deutsches Büro

Contra:

  • Nicht unbedingt für B2C nutzbar

 

Commerce:Seo V3

Website Commerce:SEO V3

Commerce:Seo wurde ebenfalls auf Basis von xt:Commerce entwickelt. Da die Software in Deutschland entwickelt wurde, sind die Entwickler um Rechtssicherheit in Deutschland, Österreich und der Schweiz bemüht.

Für kleine Onlineshops oder Startups ist die kostenlose Version jedoch absolut ausreichend. Zwar ist sie gegenüber den kostenpflichtigen Versionen ein wenig abgespeckt, im Basisumfang ist sie jedoch uneingeschränkt nutzbar. Responsive Templates sind ebenso im Funktionsumfang enthalten, wie Module zur Anbindung an Marketplaces wie Ebay und Amazon. Blog-Addons, PDF-Lieferscheine und -Rechnungen sowie Hersteller-Support erhält man allerdings nur mit den kostenpflichtigen Versionen.

Im Demo-Shop der aktuellen kostenpflichtigen Version gewinnt man einen guten Überblick über den Funktionsumfang.

Pro:

  • Leicht an deutsches Recht anzupassen
  • Ausreichender Funktionsumfang bei Basisversion

Contra:

  • Kein Open-Source-Projekt mehr
  • Viele Funktionen nur in kostenpflichtiger Version verfügbar

 

osCommerce

Website osCOmmerce

osCommerce ist seit rund 16 Jahren auf dem Markt und damit ein echtes E-Commerce-Urgestein. osCommerce steht unter GNU (General Public License) und ist somit ein reines Open-Source-Projekt. Um Anpassungen selbstständig vorzunehmen, sind PHP- und MySQL-Kenntnisse zwingend erforderlich.

Trotz recht hoher individueller Anpassungen muss zur Gewährleistung der Rechtssicherheit in Deutschland, einiges an Arbeit in das System gesteckt werden – das ist unter Umständen mit hohen Kosten verbunden. Nutzer mit sehr guten Programmierkenntnissen, die alles in Eigenarbeit erledigen können, finden hier jedoch eine.

Pro:

  • Kostengünstig
  • Reines Open-Source-Projekt

Contra:

  • Programmierkenntnisse zwingend erforderlich
  • Zum Teil nicht mehr aktuell
  • Keine Rechtssicherheit in Deutschland

 

smartstore

smartstore aus Dortmund gehört seit ihrer Gründung im Jahr 1999 neben Intershop und Hybris zu den Pionieren im Bereich E-Commerce Software.

Das Shopsystem Smartstore.NET wird in unterschiedlichen Editionen angeboten. Als kostenlose Community Edition, sowie als kostenpflichtige Professional, Premium und Enterprise Edition.
Technisch gesehen erweist sich Smartstore.NET als ein sehr modernes und ausgereiftes Shopsystem. Für alle Editionen existieren zahlreiche Plugins, mit denen auf vom Markt gewünschte Funktionen keinesfalls verzichtet werden muss.

Ab der Version 3.2 ist ein CMS Page Builder für das Gestalten von Einkaufswelten ohne HTML- oder CSS-Kenntnisse möglich. Smartstore stellt zwei unterschiedliche Demo-Onlineshops zur Verfügung: Hier können sowohl Backend als auch Frontend ausgiebig getestet werden.

Pro:

  • Trusted Shops zertifiziert (deutscher Hersteller)
  • Aktive Community
  • Alle wichtigen Funktionen in Community-Edition vorhanden
  • Eigener Marktplatz für Erweiterungen (Plugins)
  • Lokalisierung; 15 Sprachen (Frondend/Backend) kostenlos

Contra:

  • Je nach Anforderungen hohe Kosten möglich
  • Ohne Programmierkenntnisse ist eine Agentur oder ein Freelancer zur Einrichtung erforderlich

 

OpenCart

OpenCart ist ein Open-Source-Shopsystem, das entweder kostenlos betrieben, oder wahlweise durch verschiedene kostenpflichtige Support-Lösungen ergänzt werden kann. Sowohl die Funktionen, als auch das Design des Shops lassen sich frei gestalten – technisches Verständnis natürlich vorausgesetzt.

Durch 13.000 (zum Teil kostenpflichtige) Module lässt sich die Software beliebig anpassen und erweitern – somit lassen sich zum Beispiel Zahlungsarten wie PayPal in den Transaktionsprozess einbinden. Auch modernere Zahlungsarten wie zum Beispiel Amazon Payments werden unterstützt. Ab Werk kommt OpenCart auf Englisch, es sind aber rund 30 weitere Sprachpakete vorhanden, die sich einfach installieren lassen – das komplette System (Lizenz, Installation und u. a. Backend) wurde mittlerweile ins Deutsche übersetzt.

Bei Fragen oder Problemen kann man sich an die deutsche Community wenden.

Pro:

  • Viele Gestaltungsmöglichkeiten
  • Zahlreiche Extensions
  • Aktive Community

Contra:

  • Programmierkenntnisse erforderlich
  • Viele Plugins kostenpflichtig

 

Zen Cart

Zen Cart ist ebenfalls ursprünglich für den US-Markt entwickelt und basiert auf osCommerce V3. Es gibt jedoch eine Version, die speziell an die Bedürfnisse deutscher Onlineshop-Betreiber angepasst wurde. Diese „Übersetzung“ beinhaltet nicht nur ein deutsches Sprachpaket, sondern wurde auch an die rechtlichen Bedingungen angepasst und enthält bereits die gängigsten Extensions. Diese Version, inklusive Zusatzmodule ist kostenlos und finanziert sich durch Spenden. Die aktive Community entwickelt das System stetig weiter und ist auch bei Fragen oder Problemen gern behilflich.

Zen Cart glänzt vor allem durch ein hohes Integrationsniveau: Ob Lexware oder TriData – die Liste der ERP-Schnittstellen kann sich sehen lassen. Die Anzahl der gelisteten Artikel im Shop ist unbegrenzt, das System bringt eine gute Performance mit – ideale Voraussetzungen für einen skalierbaren Onlineshop!

Um Anpassungen im Layout oder der Konfiguration vorzunehmen, sind jedoch Programmierkenntnisse erforderlich. Sind diese nicht vorhanden, muss ein Dienstleister oder eine Agentur in Anspruch genommen werden. Die Themes sind modern, die Preise für Plugins und Extensions bewegen sich in einem moderaten Rahmen – mit einem fähigen Programmierer kann man hier durchaus einen guten und skalierbaren Onlineshop realisieren.

Im Demo-Shop von Zen Cart können das Frontend, das Backend sowie verschiedene Layouts und Themes getestet werden.

Pro:

  • An deutsches Recht anpassbare Version erhältlich
  • Hohes Integrationsniveau
  • Aktive Community

Contra:

  • Programmierkenntnisse erforderlich

 

Sylius

Website Sylius

Sylius, das aus Polen stammende Symfony-basierende E-Commerce-Framework, gerät in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus von Shop-Betreibern und Programmierern. Das noch recht frische System arbeitet weiterhin am Aufbau einer deutschen Community, wächst jedoch rasant: Über 400 Mitwirkende und mehr als 1.200 Forks auf GitHub sorgen für reichlich Bewegung im System. Inzwischen sind auch deutsche Sprachpakete erhältlich – trotzdem sollten Shop-Betreiber ein besonderes Augenmerk auf die Rechtssicherheit legen und hier gegebenenfalls entsprechende Anpassungen vornehmen.

Auf den ersten Blick wirkt Sylius erfrischend und übersichtlich, das Frontend ist modern und responsive, das Backend übersichtlich und aufgeräumt. Sylius ist international aufgestellt und strebt auch eine solche Entwicklung an. Da das Projekt noch sehr jung ist und es dementsprechend wenig Tutorials und Lösungen gibt, können wir Sylius zunächst nur für Shop-Betreiber mit guten Programmierkenntnissen empfehlen – der Grundstein für eine sehr gute Entwicklung ist allerdings bereits gelegt.

Auch Sylius kommt mit einem umfangreichen Demo-Shop daher: Getestet werden können das Frontend und das Backend.

Pro:

  • Frisches Design
  • Aufgeräumtes Backend
  • Wachsende Community

Contra:

  • Bisher wenig Infos und Tutorials im deutschsprachigen Raum

 

NopCommerce

NopCommerce spricht sowohl kleinere als auch große Unternehmen an und ist ausschließlich in einer kostenlosen Version erhältlich. Die E-Commerce-Plattform ist leicht skalier- und erweiterbar und zeichnet sich durch Funktionen wie Multishop-Fähigkeit, mehrsprachige Umgebungen und die Integration zahlreicher Zahlungsdienste aus. Besonders hervorzuheben sind die Funktionen der Lagerhaltung, die man sonst nur in Warenwirtschaftssystemen findet. In den eigenen Community-Foren findet man Hilfe und wertvolle Tipps – allerdings hauptsächlich auf Englisch. Herstellersupport erhält man nur mit kostenpflichtigen Support-Paketen; die Preise hierfür sind jedoch verhältnismäßig moderat.

Wer sich auskennt oder eine fähige Agentur/einen guten Programmierer an der Hand hat, erhält bei NopCommerce einen guten, ausbaufähigen Shop für kleines Geld.

NopCommerce stellt zwei verschiedene Demo-Shop Varianten zu Verfügung: Das Frontend und das Backend.

Pro:

  • Kostenlos
  • Skalier- und erweiterbar
  • Zahlreiche Features inklusive

Contra:

  • Community hauptsächlich englischsprachig
  • Programmierkenntnisse erforderlich

 

Fazit: Das beste Shopsystem für deinen Shop

Die ultimativ beste Lösung gibt es nicht. Abhängig von deinen eigenen Kenntnissen, deinem Budget und den Anforderungen an deinen Shop gibt es aber sicher für dich die individuell beste Lösung.

Bei der Wahl des Shopsystems solltest du darauf achten, dass es deinen Anforderungen heute, aber auch denen in ein, zwei Jahren gerecht wird und entsprechend mitwachsen kann. Der nächste Punkt ist dein Budget. Überlege dir gut, welche Funktionen du benötigst und vergleiche sie mit dem Angebot der Systeme. Wenn du ein kostenloses System wählst, aber hinterher mehrere tausend Euro in Templates und Extensions investieren musst, hast du am Ende auch nichts gewonnen. Andersrum kann es natürlich sein, dass du auf ein teures System verzichten kannst, da es auch eine kostenlose E-Commerce-Lösung gibt, die deinen Ansprüchen gerecht wird.

Im letzten Punkt musst du ehrlich mit dir selbst sein: Wie viel Know-How besitzt du? Was kannst du selbst umsetzen? Wenn du für jede kleine Anpassung im System eine Agentur beauftragen musst, kommst du nämlich schnell auf den Preis, den du auch für Lösungen mit einer leichteren Umsetzbarkeit zahlen müsstest – oder sogar noch darüber.

Am besten machst du dir eine Checkliste mit den Funktionen, die du heute brauchst und denen, die du vielleicht in einigen Monaten oder Jahren benötigst. Die gleichst du mit den Funktionen und Features der Shops ab und erhältst so die für dich perfekte Lösung.

-Danièle

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Fabian Auler

Fabian Auler ist Gründer der Agentur Farbentour Online Marketing GmbH. Er ist Fachautor beim Springer Gabler Verlag und veröffentlicht regelmäßig Fachartikel in Online-Publikationen. Zudem ist er Referent auf verschiedenen Fachkonferenzen wie dem Digital Bash, den SCM Praxistagen, der Content World und der SEO Campixx.

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