Die Google Search Console (kurz: GSC; früher: Google Webmaster Tools) ist ein webbasiertes, kostenlos bereitgestelltes Analyse- und Servicetool von Google, das Webmaster und SEOs bei der Suchmaschinenoptimierung unterstützt.
Es beinhaltet eine Vielzahl an Berichten und Funktionen, mit denen Websites analysiert, überwacht und optimiert werden können. Die bereitgestellten Daten betreffen im weitesten Sinne die Indexierung, Darstellung und Performance der Website innerhalb der Google-Suche.
Inhalt
Die Search Console gehört zu den Basic Tools für alle, die Interessen an einer hohen Sichtbarkeit und an einem guten Ranking ihrer Website haben. Nicht nur deshalb, weil es kostenlos ist, sondern vor allem weil die Daten darin direkt von Google stammen.
Die Search Console ermöglicht es uns somit eine Website durch die Augen von Google zu betrachten und die Suchmaschine so besser zu verstehen. Die Analysen und Statistiken geben Aufschluss darüber, was dem Google-Algorithmus wichtig ist. Daraus lassen sich relevante Maßnahmen für die Suchmaschinenoptimierung ableiten.
Warum stellt Google die Search Console zur Verfügung?
Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Google gehört zu den Unternehmen, die von diesen Daten leben. Je genauer Google seine Nutzer kennt, desto besser kann das Unternehmen ihre Bedürfnisse befriedigen. Das gilt im Prinzip für alle Dienste und Services, die unter dem Dach von Alphabet mittlerweile angeboten werden. Und ganz besonders für das Kernprodukt: die Google-Suche.
Der Grund, warum Google heute die Suchmaschine mit dem größten Marktanteil ist und dadurch der weltumspannende Konzern wurde, um den niemand mehr einen Bogen machen kann, ist die Qualität der Suchergebnisse. Google ist es gelungen seinen Nutzern die Suchergebnisse zu liefern, die am besten zu ihrer Suchanfrage passen.
Um seine Marktmacht zu verteidigen, arbeitet die Suchmaschine ununterbrochen daran, den Algorithmus weiter zu verbessern und seinen Nutzern noch relevantere Suchergebnisse zu präsentieren. Google hat deshalb ein Interesse daran, dass Webmaster ihre Websites optimieren. Denn optimieren bedeutet nichts anderes, als diese für Besucher technisch und inhaltlich interessanter und nützlicher zu gestalten.
Suchmaschinenoptimierung ist also weder verwerflich noch verboten. Ganz im Gegenteil: SEO ist von Google gewollt. Deshalb stellt Google in der Search Console zahlreiche Daten zur Verfügung, mit denen Websites optimiert werden können. Mitunter werden sogar konkrete Handlungsempfehlungen gegeben. Denn je besser Websites optimiert sind, desto einfacher ist es für den Algorithmus relevante Seiten möglichst weit oben in den Suchergebnissen zu platzieren und die Suchmaschinennutzer somit zufriedenzustellen.
Für wen ist die Google Search Console geeignet?
Die Search Console ist ein unerlässliches Tool für alle Webmaster, die möchten, dass ihre Website von Internetnutzern wahrgenommen (Sichtbarkeit) und gefunden (Ranking) wird. Sie liefert Daten aus erster Hand und ist die einzige Möglichkeit direkte Rückmeldungen von Google zu erhalten und mit der Suchmaschine in Kontakt zu treten, um zum Beispiel um die manuelle Entfernung von URLs aus dem Suchindex zu bitten.
Die Erkenntnisse, die mithilfe der Search Console gewonnen werden, bilden die Grundlage der Suchmaschinenoptimierung. Sie ist folglich auch ein Werkzeug, mit dem Suchmaschinenoptimierer intensiv arbeiten.
Übrigens können Entwickler einer Android-App diese auch mit einer Website-Property in der Search Console verknüpfen. Wenn eine App mit einer Website verknüpft ist, versucht Google automatisch, die App durch Ableiten der App-Struktur aus der Website-Struktur zu indexieren und zu erfassen. Auf diese Weise kann die Website ein höheres Ranking in den Google-Suchergebnissen erhalten.
Was unterscheidet die Google Search Console von Google Analytics?
Während Google Analytics vor allem Erkenntnisse dazu liefert, wie viele Besucher über welche Kanäle auf die Website gelangen und dort wie lange verweilen, liegt der Fokus der Search Console auf den Aktivitäten der Googlebots. Der Bot ist der Web Crawler, der das World Wide Web nach neuen und aktualisierten Seiten scannt und diese indexiert. Er folgt dabei den Verlinkungen, die er auf den Webseiten findet. Sein Besuch ist also Grundvoraussetzung dafür, dass eine Seite vom Googlebot überhaupt gefunden werden kann.
Die Search Console kann sowohl mit Google Analytics als auch mit Google Ads verknüpft werden, so dass die dort gewonnen Daten auch in anderen Google-Diensten verwendet werden könne. Diese Datenanreicherung führt dazu, dass Optimierungspotenziale besser eingeschätzt und zielführende Maßnahmen getroffen werden können.
Die mitunter wahrnehmbare Meinung, die Search Console sei eine Light-Version von Google Analytics, ist somit nicht zutreffend. Während Analytics ein Nice-have ist, ist die Search Console für Webmaster und SEOs vielmehr ein Must-have.
Was bietet die Google Search Console?
Die Google Search Console bietet eine Vielzahl an Berichten und Funktionen, die sich am besten anhand dessen Aufbaue erläutern lassen. Die bereitgestellten Daten reichen bis zu 16 Monate zurück. Um einen besseren Überblick zu bekommen, können sie gefiltert, verglichen und exportiert werden.
Leistungen
- Google Such-Ergebnisse
Berichte zu Suchanfragen, Klicks und Impressionen
- Discover
Leistungsbericht mit wichtigen Messwerten zu Google Discover (nur sichtbar, wenn die Website eine Mindestanzahl von Impressionen erreicht hat)
GoogleIndex
- Abdeckung
Übersicht indexierter und ausgeschlossener Seiten sowie Auflistung von Indexfehlern inkl. Fehlerursache
- Sitemap
Hinterlegen und Statuskontrolle von Sitemaps, die das Crawling erleichtern
- Entfernen
Möglichkeit der Antragstellung, um einzelne URLs manuell aus dem Suchindex zu entfernen
Verbesserungen
- Core Web Vitals
Leistungseinschätzung einzelner Seiten hinsichtlich der User Experience (UX), basierend auf tatsächlichen Nutzungsdaten (Ladezeit, Interaktivität, visuelle Stabilität)
- Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten
Hinweise zu Darstellungs- und Nutzungsproblemen der Website auf mobilen Endgeräten
- Navigationspfade, FAQ, HowTo und Rezensions-Snippets
Informationen zu identifizierten Rich Snippets und eventuellen Fehlern mit strukturierten Daten
Sicherheit & Manuelle Maßnahmen
- Manuelle Maßnahmen
Hinweise zu manuellen Maßnahmen (Penalties) durch Googles Search Quality Evaluators, die die Indexierung behindern
- Sicherheitshinweise
Hinweise zu Sicherheitsproblemen, wie zum Beispiel gehackten Seiten, die die Indexierung beeinträchtigen können
Vorherige Tools und Berichte
Fasst Tools und Berichte zusammen, für die es noch keinen vollständigen Ersatz in der neuen Search Console gibt.
- Internationale Ausrichtung
Anzeige von hreflang-Fehlern sowie Festlegung eines Landes, auf das die Suchergebnisse ausgerichtet werden sollen
- Crawling-Statistik
Berichte zur Crawling-Intensität der Googlebots in den letzten 90 Tage
- Nachrichten
Übersicht aller Nachrichten zur Property, die vor dem 23. Mai 2019 übermittelt wurden
- URL-Parameter
Übermittlung spezieller Parameter innerhalb von URLs, die wichtige Änderungen auf der betreffenden Seite oder Website bewirken
- Web Tools
Sammellink für diverse weitere Tools aus der alten Search Console
Links
- Übersicht eingehender Links von internen und externen Quellen
Weitere Tool
Wie wird die Google Search Console aktiviert?
Voraussetzung zur Nutzung der Search Console ist – wie bei allen anderen Google-Diensten auch – das zentrale Google-Konto. Ist dieses bereits vorhanden, lässt sich die Google Search Console mit wenigen Schritten aktivieren:
- Sofern noch nicht vorhanden, ein zentrales Google-Konto anlegen.
- Google Search Console aufrufen und mit dem Google-Konto einloggen.
- Eine Property – also Website – hinzufügen, indem die Domain oder die exakte URL-Präfix angegeben wird.
- Inhaberschaft der Property bestätigen, indem eine der folgenden Verifizierungsmethoden gewählt wird:
- HTML-Datei hochladen
- HTML-Tag einbinden
- DNS-Eintrag beim Domain-Hoster vornehmen
- Tracking-Code von Google Analytics verwenden
- Container-Snippet in Google Tag Manager nutzen
Je nach gewählter Bestätigungsmethode dauert es einige Zeit, bis die Search Console einsatzbereit ist. Am schnellsten geht es, wenn die HTML-Datei hochgeladen wird, wofür ein FTP-Zugang notwendig ist.
Da Google regelmäßig überprüft, ob die Bestätigung der Inhaberschaft noch gültig ist, müssen die durchgeführten Verifizierungsmaßnahmen beibehalten werden. So darf also zum Beispiel die hochgeladene HTML-Datei nicht gelöscht werden.
Nachdem Google die Inhaberschaft feststellen konnte, ist die Search Console einsatzbereit. Allerdings sind noch kaum verwertbare Daten vorhanden, weil Google nun erst damit beginnt diese in größerem Umfang zu sammeln und aufzubereiten.
Wie wird die Google Search Console genutzt?
Die Search Console ist ein umfangreiches Tool, das tiefgreifende Analysen und zahlreiche Einstellungen ermöglicht. Folgend werden exemplarisch einige grundlegende Anwendungsbeispiele genannt, für die jeder ambitionierte Webmaster oder SEO die Search Console nutzen sollte.
- Warnungen und Abstrafungen im Blick behalten
Google nutzt die Search Console, um Betreiber über ungewöhnliche Aktivitäten auf der Website zu informieren. Das kann beispielsweise Schadsoftware sein, die über die Seite verbreitet wird. Webmaster sollten regelmäßig prüfen, ob es Sicherheitsprobleme mit der Website gibt und diese schnellstmöglich beheben, damit die Website nicht aus dem Index entfernt wird. In der Regel informiert Google Nutzer der Search Console bei schwerwiegenden Problemen auch per E-Mail.
- Crawling und Indexierung der Website überwachen und verbessern
Voraussetzung, um überhaupt in den Suchergebnissen von Google zu erscheinen, ist das erfolgreiche Crawling der Website. Denn erst, wenn der Googlebot neue Seiten gefunden und gescannt hat, kann der Algorithmus sie bewerten und ranken.
Die Crawling-Statistiken ermöglichen es beispielsweise nachzuvollziehen, warum die Website durch Crawling-Anfragen von Google überlastet ist. Zur temporären Lösung des Problems kann eine Reduzierung der Crawling-Frequenz angefordert werden.
Das Crawling kann zum Beispiel durch das Hinterlegen eines XML-Sitemaps in der Search Console gefördert werden. Darüber findet Google auch die Seiten, die (noch) nicht über eingehende Links verfügen. Außerdem kann Google mittels des Sitemaps die Aktualisierungshäufigkeit angezeigt werden, so dass der Crawler in kürzeren Abständen vorbeischaut und Änderungen schneller indexiert werden. Crawling-Fehler werden angezeigt und können zeitnah behoben werden.
Mit der robos.txt, die in der Search Console konfiguriert werden kann, können hingegen gezielt Webseiten vom Crawling ausgeschlossen werden. Das ist zum Beispiel für die Datenschutzerklärung ratsam.
- Aktualisierte Seiten schneller indexieren
Es kann dauern, bis der Crawler Änderungen auf einer Webseite wahrnimmt und indexiert. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, kann Google über die Search Console darum gebeten werden, URLs schnellstmöglich zu indexieren (URL-Prüfung > Indexierung beantragen).
- Search Traffic analysieren
Während bei Google Analytics die Keywords in 98 Prozent der Fälle nicht angezeigt werden („not provided“), gibt die Search Console genau an, welche Suchanfragen wie viele Klicks und Impressionen erzeugen. Allerdings sind die Keywords hier nicht mit den Besucheraktivitäten verknüpft. Denn genau das ist aus Datenschutzgründen nicht erlaubt.
Dennoch geben die Statistiken zu den Suchergebnissen, zu denen zum Beispiel auch Angaben zu den Herkunftsländern und verwendeten Geräten gehören, wertvollen Aufschluss darüber, wie sich der Traffic zusammensetzt und welcher Content offensichtlich am besten ankommt.
- Keyword-Kannibalisierung identifizieren
Durch das Filtern nach bestimmten Keywords kann expliziert recherchiert werden, ob Keywords sich gegenseitig kannibalisieren. Der Algorithmus kann in diesem Fall nicht einschätzen, welches Seite zu einer entsprechenden Suchanfrage relevanter ist.
Um Kannibalisierung zu identifizieren, wird im Bericht zu den Suchergebnissen die Anzeige der Klicks, Impressionen und durchschnittlichen Position aktiviert sowie nach dem gewünschten Keyword gefiltert. Je näher die KPIs beieinanderliegen, desto eher spricht das für einen Kannibalisierungseffekt.