Folgendes Briefing in einer Textergruppe bei Facebook lässt mich gerade nur noch mit dem Kopf schütteln:
„Hallo,
ich suche einen Text für meine Nischenseite zum Thema Staubsaugroboter. Stellen Sie in dem Artikel folgende drei Produkte von Amazon vor und fassen Sie die dort genannten Informationen zusammen. Der Text soll nur die Vorteile aufzeigen und den Besucher zum Kaufen bewegen (zwingen). Versuchen Sie auch etwas Mehrwert einzubauen.“
Oh nein… der Text, der aus dem Briefing heraus das Licht der Welt erblickt, wäre besser so nie entstanden.
Denn so ein Text kann nur eines sein: absoluter Schrott, der nur durch ein Wunder bei Google gut ranken wird!
Warum kann so ein Text nicht gut sein, um damit die bestmöglichen Rankings bei Google zu erreichen?
„Der Text soll nur die Vorteile aufzeigen und den Besucher zum Kaufen bewegen (zwingen).“
-> Erster großer Fehler: Google ist nicht blöd und deine Besucher erst recht nicht. Nur die Vorteile aufzuzeigen, hinterlässt den Eindruck, inhaltsloses Marketing-Blabla zu lesen. So einen Kuhmist liest sich ein Besucher normalerweise nicht durch und begibt sich lieber auf die Suche nach einer vertrauensvolleren Quelle. Ein derartiges Besucherverhalten killt die Rankings deiner Website bei Google.
„Versuchen Sie auch etwas Mehrwert einzubauen.“
-> Willst du mich verar…? Etwas Mehrwert? Um bereits bei mittelgroßer Konkurrenz bei Google nach vorne zu kommen, brauchst du den besten Text mit dem größten Mehrwert. Du musst so viele Informationen einbauen wie nur möglich und die Fragen deiner Besucher bestmöglich beantworten, um eine Chance zu haben, bei Google nach vorne zu kommen!
Deswegen:
Bitte keine Werbetexte schreiben – solche Texte ranken in der Regel nicht wirklich gut. Halte den Informationsgehalt lieber so hoch wie möglich und haue die besten Antworten und Tipps raus, die deine Konkurrenz vor Schrecken erschauern lässt, um die bestmöglichen Rankings zu erreichen.
Ok, jetzt wo ich mich wieder beruhigt habe… fangen wir an, die ganze Thematik etwas ausführlicher zu beschreiben.
Liebe SEO-Texter bitte aufgepasst: Wie du gute Texte für Google und (sehr wichtig) für deine Besucher schreiben kannst:
Inhalt
Was gute Texte von schlechten unterscheidet
Schlechte Texte, die bei deinen Besuchern nicht ankommen und bei Google nicht ranken werden, sind in der Regel hässliche und schwer zu lesende Textwüsten. Aneinandergereihte Sätze ohne Absätze, Zwischenüberschriften oder sonstige Auflockerungen verjagen wohl so ziemlich jeden Besucher. Ist das so ein Text voller Fehler (Inhaltlich sowie Orthografie und Grammatik) kannst du so einen Text getrost in die Tonne werfen.
Schau dir dazu diese beiden Text-Beispiele an. Welcher gefällt dir besser?
Ganz klar: Text 2 ist deutlich besser zu lesen und erdrückt den Leser nicht und wirkt zudem viel offener und einfacher zu lesen!
Jetzt noch Bilder und evtl. Videos in den Text einbauen und schon ist ein optisch sehr ansprechender Text entstanden, der auch von vielen gelesen wird.
Das muss ein guter Text können…
Ein guter Text sollte die Probleme und die Fragen deiner Nutzer bestmöglich beantworten können.
Wie du die Fragen & Probleme herausfindest:
Auf GuteFrage.net sind oftmals einige Menschen zu finden, die über Ihre Probleme und Fragen bereits etwas geschrieben haben. Dort kann man sich schon sehr gut inspirieren lassen. Auch auf Amazon.de gibt es häufig Anhaltspunkte, welche Probleme und Fragen die Zielgruppe plagt.
Um wirklich so viele offene Probleme zu finden wie nur möglich, empfehle ich eine ausführliche Keywordrecherche zu betreiben. Auch solltest du dabei der Website answerthepublic.com unbedingt einen Besuch abstatten. Schöner habe ich W-Fragen zu bestimmten Themen noch nicht gesehen ;-)
Deine Texte müssen leicht zu lesen sein und die Fragen so leicht wie nur möglich beantworten können, ansonsten läufst du Gefahr, dass die Leute deine Texte nicht verstehen (kommt natürlich auch immer auf die Zielgruppe drauf an!).
SEO-Texte darauf kommt es (nicht) an
In der Vergangenheit gab es viele Tricks, um den Content so zu optimieren, dass Google diesen automatisch besser gerankt hat… auch wenn dieser für deine Ziele eigentlich totale Grütze gewesen ist. Ich erinnere mich noch an Texte, die plötzlich mit folgender Überschrift anfingen:
„Der folgende Textabschnitt dient ausschließlich der Suchmaschine…“
Hier wurden dann wie verrückt die Keywords gespammt (Keywordstuffing)… Glücklicherweise sind diese Zeiten längst vorbei.
Ich möchte im Folgenden auf einige „Optimierungen“ eingehen und die Vor- und Nachteile aufzeigen:
Keyword-Dichte (Keyword-Density)
Alter Hut, den ich hier nur ganz kurz aus der Mottenkiste holen will.
Vor einigen Jahren konnte man noch wunderbar so oft wie nur möglich in seine Texte sein Hauptkeyword einbauen und konnte dadurch wunderbar ranken. Dabei kamen manche Texter auf eine Keyword-Dichte von über 10 %…. Halte dir das vor Augen…. 10 %: Jeder zehnte Begriff ist das Keyword. Einen noch größeren Spam-Hinweis kann man nicht geben. Heute wird dies als Keywordstuffing von Google geahndet und sollte daher vermieden werden.
Meiner Meinung nach kannst du völlig auf eine Keyword-Dichte verzichten. Achte einfach darauf, dass wichtige Keywords ein- bis zweimal im Text, in der H1-Überschrift und im Seitentitel vorkommen. Verwende ansonsten lieber Synonyme. Wichtig ist, dass der Text gut lesbar ist. Eine Keyword-Dichte bringt dir nichts. Im Gegenteil, oftmals verschlechtert diese die Lesbarkeit und wenn du es übertreibst verärgerst du, wie oben bereits erwähnt, damit die Suchmaschine.
WDF*IDF
Die WDF*IDF-Berechnung ist eine Weiterentwicklung aus der Keyword-Density (Keyword-Dichte), mit der sich berechnen lässt, welche und wie oft bestimmte Begriffe in (Online-)Texten vorkommen.
Bei der WDF*IDF-Rechnung wird überprüft, welche Begriffe neben dem eigentlichen Keyword besonders oft von deiner Konkurrenz in den Suchergebnissen verwendet werden.
Evtl. mache ich mich bei dem einen oder anderen SEO unbeliebt, aber ich bin kein großer Fan von WDF*IDF.
- Bei der Ursprungsform der Keyword-Density heißt es (nur als Beispiel): Verwende 2-4% dein Keyword im Text und du wirst gut ranken.
- Bei WDF*IDF heißt es nun (nur Beispielzahlen!): Verwende deine Keyword 2-4% im Text und dann noch zehn weitere Begriffe mindestens 0,5-2% im Text und du wirst gut ranken.
Ich bin schockiert von diesem einfachen Weltbild!
Warum?
Wenn dein Text sch*** ist, bringt der eine WDF*IDF-Optimierung auch nichts.
Ist dagegen dein Text voll mit Mehrwert und Lösungen für deine Zielgruppe, brauchst du oftmals gar keine WDF*IDF-Optimierung mehr, um gute Rankings zu erreichen. Denke immer daran, dass du für Menschen scheibst, genau das bringt dich auch bei Google nach vorne.
WDF*IDF gibt dir allerdings einen hervorragenden Ausblick darüber, über welche Unterthemen die Konkurrenten in Ihren Texten zu deinem Keyword schreiben. So kannst du schnell erkennen, über was man schreiben kann (siehe Beispiel).
Keyword Clustering und Holistischer Content
Versuche, stets ähnliche Keyword in einem umfangreichen Artikel zusammen zu beantworten und nicht, auf mehrere verschiedenen Seiten kleine Baustellen aufzumachen.
Z.B. „Was tun bei Erkältung“, „Hilfsmittel gegen Erkältung“ und „Medikamente bei Erkältung“ können problemlos in einem großen Beitrag zusammengefasst werden, da sich diese Keywords sonst unter Umständen gegenseitig Konkurrenz machen in den SERPs. Erstelle daher bei jeder Texterstellung ein Keywordcluster mit allen ähnlichen Keywords, die gut zusammenpassen.
Dabei wird auch oft über holistischen Content gesprochen und dies bedeutet „das gesamte Thema“ zu behandeln. Der Text handelt daher nicht nur von einen Keyword, sondern vom gesamten Themenbereich, dem dieses Keyword entspringt.
So hat als Beispiel unser Blogbeitrag über „WordPress SEO“ einige gute Rankings zu vielen weiteren (ähnlichen) Suchbegriffen. Es wäre Wahnsinn, zu jedem dieser Begriffe einen eigenen Artikel zu verfassen. Google versteht das geschriebene Wort immer besser und kann bei entsprechender Textoptimierung deinen Beitrag auch den entsprechenden Longtail-Keywords richtig zuordnen.
Dadurch bekommst du zusätzlichen Traffic, auch wenn du zu dem eigentlichen Hauptkeyword nicht in den TOP 10 bist, dafür aber zu den Longtail-Keywords in den TOP 10 bist.
Werbetexte vs. Informationstexte
Dein Text ist nichts als eine reine Werbebotschaft? In den TOP 10 finden sich aber nur Konkurrenten, die mit informativen Texten aufwarten? Dann wird dein Werbetext kaum Chancen haben, gut zu ranken.
Nach meinen Erfahrungen haben Informationstext häufiger bessere Chancen, gut zu ranken als so dämliche Werbetexte.
„Vergiss niemals Google will die besten Informationen seinen Nutzern liefern und nicht die hippste Werbung“
Erkenne den Unterschiede und beantworte für dich die Frage, welchen von beiden Texten du in den Suchergebnissen vorne stehen haben möchtest:
- Ein Informationstext liefert Antworten auf die Probleme seiner Zielgruppe.
- Ein Werbetext verspricht nur die Antworten auf die Probleme seiner Zielgruppe.
Welchen dieser beiden Texte würdest du wohl lieber lesen? :-)
Du kannst natürlich diese beiden Varianten miteinander kombinieren, in dem du deinen Werbetext (in dem du deine Leistungen anbietest – wie bei unserem Linkaufbau-Service) mit Informationen fütterst, um so jeden Leser einen Mehrwert mitgeben und auf ein paar Fragen eine Antwort geben kannst.
Fazit
Denke immer zuerst an deine Besucher, wenn du Texte schreibst bzw. schreiben lässt. Nur wirklich informative Texte, die die Fragen deiner Zielgruppe bestmöglich beantworten, werden auch häufig gelesen.
Der Content auf deiner Website ist dabei mit einer der größten Hebel im Bereich SEO geworden, da Google immer besser darin wird, das Besucherverhalten bzw. die Zufriedenheit deiner Besucher feststellen zu können. Bleiben also viele Besucher möglichst lange auf deiner Website und finden wonach sie suchen, kann dies nur positive Auswirkungen auf deine Rankings bei Google haben.
Die Zeiten sind also vorbei, in denen du einfach nur tausende Male das Keyword, zu dem du ranken willst, wiederholen musstest. Nein, nur wirklich informative Texte, die (alle?) Fragen und Probleme deiner Leser beantworten bzw. lösen, kommen nach vorne!
Was ist deine Meinung zum Thema SEO-Texte? Wie optimierst du deine Texte und welche Hilfsmittel benutzt du bei der Optimierung?
-Fabian
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5 Kommentare zu „Vergisst SEO-Texte und fangt endlich an, an eure Leser zu denken“
Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, einen Texter zu beauftragen. Jedoch sind selbst in der teuersten Kategorie die Texte höchstens durchschnittlich.
Völlig ungeeignet für einen individuellen Artikel.
Für die Beschreibung eines Produktes (und nicht dessen Bewertung) kann dies u. U. sinnvoll sein.
Ich finde es sowieso seltsam, pro Wort zu bezahlen.
Welche Qualität kann man so erwarten?!
Richtig gute Werbetexter machen individuelle Angebote und diese haben ihren Preis. Dabei ist die eigenen Meinung und die eigene Sicht nicht inklusive ;)
Hey Falco,
da stimme ich dir vollkommen zu! Die meisten Texter im niedrigen Preissegment produzieren eher Text von der Stange. Da ist dann keine „Seele“ oder „Freshness“ im Text vorhanden.
Viele Grüße,
-Fabian
Hallo Fabian,
sehr guter Artikel, der mir als professionelle SEO-Redakteurin aus der Seele spricht ;-)
Leider tummeln sich so viele Billig-Texter im SEO-Segment, dass viele glauben, SEO-Content & Qualität hätten nix miteinander zu tun. Fataler Denkfehler!
Häufig begegne ich auch der Aussage: „das liest doch eh keiner“ oder „ich brauche keine hohe Qualität“ – und die kommt von sogenannten (oder selbsternannten?) „SEO-Experten“.
Daher freue ich mich, dass sich noch wirkliche Spezialisten wie du da draußen finden, die mit solchem Unfug aufräumen.
LG
Tamara
Hallo Tamara,
da stimme ich dir zu 100% zu !
Jedoch werden die Texte leider für google geschrieben.
Allein die Überschriften H1. BLABLABLA München H2 BLALALA in München u.s.w.
Ich finde das nicht natürlich!
Vielleicht kannst du mir ja mal schreiben würde mich freuen.
Hallo Sertac,
Ja, die Texte werden google-konform geschrieben. Allerdings setzt Google aufs Nutzererlebnis (User Experience). Wer sich also darauf konzentriert, wird auch bei Google gut ranken. Soweit meine Erfahrung…Zudem ist es bei Angebotsseiten durchaus wichtig, das Keyword mehrmals in Überschriften zu nennen, ohne dass die Qualität dadurch in Mitleidenschaft gerät. Natürlich in angemessener Weise, aber das ist eben die Kunst am SEO-Texten ;-)
LG
Tamara